Rückruf Radflansch der 81000 Maschinen

Alles zur Technik der 1200er Boxermodelle.
Franz Gans
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Registriert: Fr 3. Jul 2015, 18:30

Re: Rückruf Radflansch der 81000 Maschinen

Beitrag von Franz Gans »

[quote="Alba"][quote="Franz Gans"]darum habe ich ja auch KBA und nicht BMW geschrieben. Das KBA ist sehr wohl interessiert.
[/quote]
> Wo denn ?

Lies es ruhig nochmal, eventuell in aller Ruhe, denn mehr als es schreiben, kann ich nicht fuer Dich tun.

> Den Rückruf interessiert bei BMW und dem KBA keine Sau. Niemand meiner meiner Freunde oder ich wurden angeschrieben.
> Und alle Maschinen sind betroffen.

Alleine schon, dass das in einem anderen Beitrag von "qtreiber" zitierte Schreiben auch nur existiert, zeugt ja ohne Zweifel vom Gegenteil, oder? Und hier geht's weiter: https://www.kba-online.de/gpsg/jsp/gpsg1.jsp

[Zitat]
Kraftfahrt-Bundesamt / Rückrufdatenbank
Hersteller/Marke | Fahrzeug | Baugruppe und Baujahr | Abfrage-Ergebnis | Ihre Auskunft

Details zu Ihrer Auskunft:
KBA-Referenznummer:
4820
Hersteller/Marke:
BMW MOTORRAD
Verkaufsbezeichnung:
R1200GS, R1200GS ADVENTURE, HP2 MEGA MOTO, HP2 ENDURO, R1200RT, R900RT, R1200R, R1200ST, R1200S U.A.
Betroffene Baugruppe:
Bremsanlage
Baujahr von:
2002
Baujahr bis:
2011
Veröffentlichungsdatum:
10.03.2015
Hotline:
089125016200
Beschreibung:
Radflansch kann brechen, in der Folge kann sich das Hinterrad lösen.
[Zitatende]

> Ich schrieb es ja schon weiter oben: Was bringt es hier jemandem bei dem offensichtlich anders verfahern wurde, wenn man seine eigenen Ergüsse
> einbringt und es sich um einen anderen Sachverhalt handelt ?

Das gilt natuerlich nur fuer andere. Da fehlt Dir wohl ein wenig die innere Distanz?

> Außer das man damit jemanden unterstellt, dass er lügen würde.

Das verstoesst doch gegen §9 ;-) und ist demzufolge laut Bibel verboten.

Ich stelle mir die Vorgehensweise zwischen BMW und KBA _prinzipiell_ so vor:
Herr / Frau BMW kommt zu Herrn / Frau KBA (oder auch umgekehrt) und sagt, wir muessen da ein Problem loesen und brauchen dazu Halterdaten von ihnen!

Nachdem geklaert ist, dass der Datenaustausch auf einem, den Datenaustausch rechtfertigenden, ernsten Anliegen beruht, legt man (auch) einen Stichtag fest (hier eventuell der 10.03.2015?), und mischt aus Fahrgestellnummern und Halterdaten der betroffenen Fahrzeuge die Rueckrufanschriften zusammen. BMW uebernimmt den Part die Kunden anzuschreiben und sie in die Werkstaetten zu bitten. Das KBA verfolgt die Ausfuehrung.

Jetzt sind zwar die Fahrgestellnummern schon (laenger, 2002 bis 2011) verkaufter Fahrzeuge ein vergleichsweise fester Posten, aber in den Halterdaten "brodelt" es vor und nach dem Stichtag weiter (da werden Fahrzeuge eingelagert, verkauft, gestohlen, abgemeldet, verschrottet, jahrelang durch Hechlingen getrieben und dann erst verkauft, ins Ausland verlegt, verunfallen, "verfaulen" beim Haendler, Halter sterben usw.).

Nicht zu vergessen solche Dinge, wie die "gefuerchtet" hohe Arbeitsgeschwindigkeit der Behoerdenmuehlen (Zulassungstellen, Landratsaemter etc.), die die Veraenderungen ja dokumentieren und auch ans KBA melden (muessen). Auch hier kommt es zu zeitlichen Ueberschneidungen mit dem Stichtag.

Am Schluss fallen halt einige Halter mit ihren Mopeds durch die Rasterfahndung, und mit dem Schwund muessen alle Seiten leben, denn ich glaube nicht, dass die Datenbanken mehr als einmal durchforstet werden.

Mein Anschriftwechsel lag zum Zeitpunkt des o. g. (fiktiven, von mir erfundenen) Stichtages etwa 2,5 Jahre zurueck, so dass zumindest der Behoerdenschlupf nicht mehr zugeschlagen haben sollte und ja auch nicht hat.

Das soll's jetzt aber endgueltig gewesen sein, bevor mich noch jemand fuer den Literaturnobelpreis (ist fuer dieses Jahr ja schon vergeben) vorschlagen moechte.

Viele Gruesse
Karl-Heinz

[Edit: KBA-Link und dessen Ergebnis]
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gerd_
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Re: Rückruf Radflansch der 81000 Maschinen

Beitrag von gerd_ »

Hi
Ganz so ist das Verfahren nicht. Die Hersteller scheuen das KBA wie der Teufel das Weihwasser.

Als erste Massnahme geht die Mitteilung an alle Werkstätten damit die im Rahmen der KD tauschen. Das "verkaufen" sie den Kunden dann als Grosszügigkeit des Herstellers. Als Beispiel die Kunden-Service-Leistung bei den Bremsleitungen der GSA von 2003.

Als "heftigere" Massnahme werden die Käufer der Neufahrzeuge angeschrieben deren Adressen ja vorliegen. Da heisst es dann in etwa: "Im Verlauf der KD-Tätigkeiten hat sich herausgestellt, dass die hintere Bremsleitung unter bestimmten Bedingungen den Lack der Schwinge verkratzen kann. Deshalb kommt ein geändertes Teil zum Einsatz. Der Austausch ist für Sie kostenlos. Bitte setzen Sie sich mit Ihrer Werkstatt in Verbindung.
Sollten Sie Ihr Fahrzeug zwischenzeitlich verkauft haben, so möchten wir Sie bitten dem Käufer den Inhalt dieses Briefes mitzuteilen oder uns seine Anschrift zukommen zu lassen. Wenn sie Bekannte haben die das gleiche Modell fahren, können diese kostenlos bei jeder BMW Werkstatt überprüfen lassen ob auch deren Fahrzeuge betroffen sind. mfg...".

Das KBA wird mit Hinweisen Von TÜV und Polizei gefüttert. Wenn bei einem Unfallbericht als Ursache mal nicht drinsteht "überhöhte Geschwindigkeit" oder "besoffen", sondern "technisches Versagen", dann erwacht das Meldesystem. "16 Jahre alter Bremsschlauch geplatzt" interessiert nicht aber "Rad verloren weil Befestigung gebrochen" macht wach.
Der Herr KBA spricht dann den Hersteller an und fragt ob das sein kann. Niemand sagt dann "jaja, da haben wir Mist gebaut", doch spätestens wenn es den zweiten Toten gibt sollte man nicht mehr taktisch drumherumreden.
Das KBA entscheidet dann gemeinsam mit dem Hersteller über die zu treffenden Massnahmen (wobei der Hersteller kein übermässiges Mitspracherecht hat). Das reicht vom stillen Tausch beim KD (nicht bei Todesfällen), über Kundenanschreiben durch den Hersteller, oder Anschreiben des KBA(!) an die Halter. Im Extremfall erfolgt ein Aufruf über Radio- und Fersehsender, oder sogar die Sherifs halten an was sie sehen.

Die Reaktion erfolgt beamtenuntypisch ziemlich zackig. Allerdings überlegt es sich auch dieses Amt sehr genau ob es einen Radioaufruf raushaut weil eine Fahrradklingen schlecht befestigt ist. DARÜBER wird mit dem Hersteller geredet und er darf versuchen die "Maximalanwendung2 zu relativieren.
Spätestens beim dritten Toten ist dem KBA der Ruf des Herstellers (samt dem Totschlagargument "Mitarbeiterfreistellung") ziemlich egal.

Freiwillig geht keiner zum KBA.
gerd
Vollkommenheit entsteht offenbar nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.
Antoine de Saint=Exupéry
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