R1100rt '98 Beschleunigung

Alles zur Technik der 1100er & 850er Boxermodelle.
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kboe
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Re: R1100rt '98 Beschleunigung

Beitrag von kboe »

also gut klingt das nicht....
Ein bissi ähnlich tut meine im Kaltlauf, wenn ich den Choke gezogen hab. Da ist meine aber ganz sicher nicht synchron, da ich die Version ohne Seilzugverteiler hab. Hier betätigt der Choke nicht das Gasseil sondern die linke Drosselklappe und da es immer ein wenig Spiel zw. Gasseilnippel und Drosselklappe gibt, ist sie da nicht synchron.

Ich würde mir an deiner Stelle die Synchronisation nochmals ganz genau anschauen. Eventuell ist doch ein Verschlussstopfen porös oder sowas saublödes.....

Gruß
kboe
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skoss
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Re: R1100rt '98 Beschleunigung

Beitrag von skoss »

Nach allen vorliegenden Informationen bin ich mir verhältnismässig sicher, dass das ein Problem mit der Synchronisation ist.

Du möchtest uns Dein Vorgehen bei der Synchro nicht erläutern, weil Du ja weisst wie das geht. Da ist es nun schwierig, weitere Tipps zu geben.

Das DKP hattest Du testweise getauscht. Eine perfekte Justierung des DKP ist bei der 1100er eine grundlegende Voraussetzung für gutes Laufverhalten und für die Synchro. Und diese Justierung ist nicht ganz trivial. Bist Du sicher, dass die stimmt.

Ich kann Dir nur empfehlen, zunächst noch mal alle Artikel zur Synchronisierung (Theorie und praktisches Vorgehen) bei Powerboxer.de durchzulesen und zu verstehen. Und dann systematisch alles nochmals durchzugehen: Einstellung Ventilspiel, Prüfung des Ansaugsystems auf Lecks, Reinigung der Umluftkanäle, korrekte spielfreie Funktion der Drosselklappen, Justierung des DKP (da Du es ja getauscht hattest), Grundeinstellung des rechten Leerlaufanschlags (links hast Du hoffentlich nichts geändert), synchronen Leerlauf bei Solldrehzahl, Einstellung der Gaszüge, so dass der Motor über den gesamten Bereich synchron hochdreht; Seilzugverteiler müsste das BJ 1998 ja schon haben; das vereinfacht die Sache ein wenig.

Bei diesem Vorgehen sollte dann entweder eine gute Synchro herauskommen, oder man wird auf konkrete Probleme aufmerksam, an denen Korrektur angesagt ist.

Wenn Du ganz grosses Pech hast und 2 Einspritzdüsen, die sehr stark unterschiedlichen Durchsatz haben, passt es vielleich dennoch nicht, weil dann selbst bei perfekt synchronem Luftdurchsatz das Lambda beider Zylinder stark unterschiedlich sein kann. Das ist aber eher unwahrscheinlich, weil Du die ESD ja auch schon getauscht hast - da hätte das beide male sehr ungünstig sein müssen. Testen könntest Du das dennoch, indem Du beide ESD rausziehst und in 2 identische Flaschen hältst; dann solange orgeln, bis genügend Sprit in den Flaschen ist und die Menge vergleichen.

KFR tritt normalerweise auf, wenn das Gemisch (Lambda) auf beiden Seiten unterschiedlich ist (nicht gut synchronisiertes Einspritzsystem), und gleichzeitig die Lambdaregelung versucht, nahe an Lambda=1 zu kommen, also wenn die Regelung aktiv ist: Temperatur typischerweise über 2 Balken und geringe Leistungsanforderung. Dadurch, dass nicht jeder Zylinder eine eigene Lambdaregelung hat, läuft dann ein Zylinder zu mager, der andere zu fett, sobald die Regelung abmagern will. Wenn er nicht abmagern möchte, läuft der magere Zylinder weniger mager, eventuell sogar auch geringfügig zu fett; das macht sich dann als KFR bemerkbar.
Viele Grüsse aus dem Wallis
Stefan
aimypost
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Re: R1100rt '98 Beschleunigung

Beitrag von aimypost »

back to the roots:
noch mal das "Tankinnenleben" überprüfen: FIlter UND Schläuche sind neu und richtig montiert?
Greetings
RSliebhaber
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Re: R1100rt '98 Beschleunigung

Beitrag von RSliebhaber »

Hi,
Stefan, Danke für deine aufschlussreiche Ausführung des kfr. Das macht alles Sinn und ist logisch nachvollziehbar und zwingt mich zum überdenken meiner Ansicht, dass es ein mechanisches Problem sein könnte. ;)
Allerdings regelt nach deiner Ansicht ja die Lambdasonde. Wenn ich diese abklemmen, sollte kein kfr mehr da sein.... Es wird ja nichts geregelt und luftdurchsatz ist syncron. (hab das genau so gemacht wie beschrieben). Und ja, als ich die anderen düsen drin hatte, hätte ich komplett neu synchronisieren mü
Benzindruck hab ich auch nochmal gemessen. Der Druck ist bei 3bar wie festgenagelt. Sobald ich allerdings ausschalte, fällt Der Druck zusehens ab.
Den DKP hab ich mit Hilfe eines selbstgebauten lesegerätes vom ziegelfan eingestellt. Hat super geklappt. Hab ich auch schon 2mal überprüft.

Mir ist noch ein Geräusch aus dem Rumpf aufgefallen. Klingt ähnlich wie die Ventile (als würde man zwei Murmeln an einander stoßen). Hört man beim gaswegnehmen. Könnte auch von der kupplung kommen.
Naja, was passiert, wenn die Steuerkarte an der Stirn nicht richtig gespannt ist?
Oder hat vielleicht die Lima ein defektes Lager und bremst?
Da muss ich nochmal nachschauen.
RSliebhaber
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Re: R1100rt '98 Beschleunigung

Beitrag von RSliebhaber »

Zündzeitpunkt (Hallschrankenplatte) Hab ich auch richtig eingestellt. Die war viel zu spät gestanden. Hab mir dazu extra einen Adapter für die Messuhr zugelegt den ich sehr empfehlen kann:
https://rover.ebay.com/rover/0/0/0?mpre ... 1554010787
citycruiser
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Re: R1100rt '98 Beschleunigung

Beitrag von citycruiser »

Hi,
bei meiner 1100 gs hatte ich nach der 20000er Inspektion auch das von dir beschriebene Ruckeln, ähnlich dem Konstantfahrruckeln.
Es wurde nach meiner REklamation die Lambdasonde getauscht... siehe da, alles wieder gut.
Mir war nämlich aufgefallen, dass man nach der Inspektion den Motor schnell auf Temperatur im Stand bringen wollte und den Motor im kalten Zustand hochjubelte. Dies hat wohl so die Sonde zerstört.
Also mein Vorschlag; Sonde erneuern.

lg
citycruiser
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gerd_
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Re: R1100rt '98 Beschleunigung

Beitrag von gerd_ »

Hi
RSliebhaber hat geschrieben: So 20. Mai 2018, 12:52 Die Lambdasonde fängt doch erst an zu regeln, wenn sie Ihre Betriebstemperatur hat.
Ja, hat aber mit der Motortemperatur nicht viel zu tun. Das Abgas ist immer heiss.
citycruiser hat geschrieben: Mi 12. Sep 2018, 20:57 Mir war nämlich aufgefallen, dass man nach der Inspektion den Motor schnell auf Temperatur im Stand bringen wollte und den Motor im kalten Zustand hochjubelte. Dies hat wohl so die Sonde zerstört.
Diesen Zusammenhang sehe ich nicht. Technisch ist es natürlich Quatsch einen kalten Motor zu "jubeln", aber der Sonde ist das vollkommen bis absolut egal. Ob sie bei 20 Grad von 700 Grad Abgastemperatur "überrascht" wird oder bei -20 Grad, immer wird es schlagartig sehr warm. Und sie hätte gerne mehr als 300°C.
gerd
Vollkommenheit entsteht offenbar nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.
Antoine de Saint=Exupéry
RSliebhaber
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Re: R1100rt '98 Beschleunigung

Beitrag von RSliebhaber »

Es macht bei mir keinen Unterschied, ob die Sonde angeschlossen ist oder nicht. Ab dem dritten Strich Temperatur im Fid geht das geruckel los. Last unabhängig.
Ich hatte versuchsweise einen anderen Motor Temperaturfühler angeschlossen und unter den Tank gelegt. Damit fuhr sie spitze.
Ein Poti, statt des Motor _Temperaturfühler hat mir das normale Fahren erstmal ermöglicht. Halte ich die Temperatur bei 2 Strichen, läuft alles gut. Ohne ruckeln. Der Motor klingt auch viel runder, wenn er fetter läuft. Nur zum Kaltstarten muss ich die Temperatur runter drehen. Sonst spuckt und hustet sie;)
Falls noch jemand eine gute Idee zur Verbesserung hat: ich bin für alles offen.
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