Sorry - Frage zum Motoröl

Alles zur Technik der 1200er Boxermodelle.
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Mmickey
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Sorry - Frage zum Motoröl

Beitrag von Mmickey »

Hallo Zusammen,

möchte Ölwechsel an meiner 2006er GS machen und habe mich durch Dutzende Beiträge durchgearbeitet. Nichts wirklich konkretes zu finden und ich weiss auch nicht, was der Vorbesitzer vom Freundlichen immer hat reinkippen lassen.

Wollte jetzt auch nix extra kaufen, Filter habe ich und folgendes Öl hier stehen:

15W40 Mineral
BMW LL04 5W30 Vollsyth
10w60 Vollsynth

Wat nehmen?

Spezielle Freigaben wie z.B. PKW BMW LL04 oder VW506 usw. braucht die Mühle nicht, oder?

Danke und Gruss
Mmickey
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Grumpy
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Re: Sorry - Frage zum Motoröl

Beitrag von Grumpy »

Viele nehmen einfaches 15 W 40, warum auch nicht, die 2006er hat ne Trockenscheibenkupplung, daher muss das Öl keine besonderen Spezifikationen haben. Bei 10W60 dürfte der Ölverbrauch spürbar ansteigen. 5W30 wäre mir für den Luftgekühlten Motor viel zu dünn bei Betriebstemparatur.
teileklaus
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Re: Sorry - Frage zum Motoröl

Beitrag von teileklaus »

warum nicht einfach machen, was dort hundertfach steht in den Ölfreds? Reinkippen.
Beim 10 W 60 verbrauchter genau nix mehr an Öl eher weniger.
viel Grüße, Klaus
Larsi
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Re: Sorry - Frage zum Motoröl

Beitrag von Larsi »

Bei der Auswahl?
Das 10W-60, der Rest ist nix für den luftgekühlten Boxer.
teileklaus
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Re: Sorry - Frage zum Motoröl

Beitrag von teileklaus »

in den Ölftreds wird nirgends 5w30 empfohlen, und nachdem BMW sogar mal eine Zeitlang 10 W40 reinkipppte beim Ölwechsel, geht davon der Motor nicht kaputt.
viel Grüße, Klaus
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Ralf12S
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Re: Sorry - Frage zum Motoröl

Beitrag von Ralf12S »

Moin,

also ich fahre 20w50, alternativ 10w60.

Lt. einem EX-BMW-Werkstattmeister, mit eigener freier Werkstatt, braucht der luftgekühlte Boxer nicht mehr.
Ölverbrauch ist bei beiden Sorten nicht nenneswert.

Da ich das gleiche Öl auch in meiner K 1200RS fahre u. in beiden Bikes grundsätzlich 1x jährlich wechsel, kaufe ich meist die günstigen 10 od. 20l Kanister.

Gruß
Ralf
Mmickey
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Re: Sorry - Frage zum Motoröl

Beitrag von Mmickey »

Danke Euch, 10W60 war auch mein Favorit :flower:

Gruss
Mmickey
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Klausmong
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Re: Sorry - Frage zum Motoröl

Beitrag von Klausmong »

Grumpy hat geschrieben: Do 30. Apr 2020, 13:17 Viele nehmen einfaches 15 W 40, warum auch nicht, die 2006er hat ne Trockenscheibenkupplung, daher muss das Öl keine besonderen Spezifikationen haben. Bei 10W60 dürfte der Ölverbrauch spürbar ansteigen. 5W30 wäre mir für den Luftgekühlten Motor viel zu dünn bei Betriebstemparatur.
Warum sollte der Ölverbrauch bei 10W60 spürbar ansteigen?

Ich kenne es eher so, das damit eher weniger verbraucht wird.
gnegraes
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Re: Sorry - Frage zum Motoröl

Beitrag von gnegraes »

Es gibt weltweit ein falsches Verständnis darüber, was die SAE-Klassifizierungszahlen wirklich bedeuten.
Die Zahlen haben eigentlich kein Verhältnis mit Viskosität zu tun.
Um Freunden hier zu helfen, eine Ölkodierung zu verstehen und zu interpretieren, hatte ich mit Hilfe einiger Zahlen und Daten von Gerd sowie Tabellen und Informationen von SAE, einen Text mit einer Zusammenfassung der Viskosität erstellt.

Die SAE-Klassifizierung gibt an, für welche Umgebungstemperaturen das Öl angegeben ist.
Die Zahl links von W (Winter) zeigt eine niedrigere Umgebungslufttemperatur an, wenn der Motor kalt startet. Dies ist wichtig, um sicherzustellen, dass das Öl eine Viskosität aufweist, so dass es beim Starten in alle inneren Teile des Motors gepumpt werden kann.
Die Zahl rechts gibt den Bereich der Lufttemperatur im Sommer an. Je höher dieser Wert ist, desto größer ist die Garantie für die gleiche Viskosität bei hohen Lufttemperaturen.
Viele denken, dass ein W90-Getriebeöl ein hochviskoses Öl ist. Absolut falsch !!! Es hat die gleiche Viskosität wie ein 20W40 Motoröl. Die 90 zeigt an, dass es zur Getriebeölfamilie gehört und diese Zahl keinen Bezug zu seiner Viskosität hat.

Ich habe eine schnelle Übersetzung ins Deutsche gemacht. Wenn Sie einen groben Fehler im Text finden, verzeihen Sie mir bitte, trotz ich Deutsch kann, meine Muttersprache ist Portugiesisch.

https://1drv.ms/w/s!AtiZ5VhZnVBGhpgFyLY ... Q?e=n0wSLF
Zuletzt geändert von gnegraes am So 3. Mai 2020, 17:09, insgesamt 2-mal geändert.
Servus, Guilherme

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gnegraes
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Re: Sorry - Frage zum Motoröl

Beitrag von gnegraes »

Grumpy hat geschrieben: Do 30. Apr 2020, 13:17 Viele nehmen einfaches 15 W 40, warum auch nicht, die 2006er hat ne Trockenscheibenkupplung, daher muss das Öl keine besonderen Spezifikationen haben. Bei 10W60 dürfte der Ölverbrauch spürbar ansteigen. 5W30 wäre mir für den Luftgekühlten Motor viel zu dünn bei Betriebstemparatur.
Es gibt keinen Grund, warum ein 20W60-Öl mehr als ein 5W40 ein grosser Verbrauch haben sollte...
Servus, Guilherme

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schwoiher
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Re: Sorry - Frage zum Motoröl

Beitrag von schwoiher »

Mmickey hat geschrieben: Do 30. Apr 2020, 12:37 Wat nehmen?
Dat wat in der BA steht!

Viskositätsklasse und Spezifikation für das Öl was zum Zeitpunkt der Entwicklung / Bau dieses Motors als am besten geeignet für diesen Motor ist,
ist in der Bedienungsanleitung vermerkt.
Das ist und bleibt das am besten geeignete Öl für diesen Motor!

In diesem Rahmen der Vorgabe, hast du dann immer noch multiple Möglichkeiten dein Geld für teures oder weniger teures Öl auszugeben.
Dass das neueste Super hyper Öl immer besser ist als das z.B. in der BA verordnete Mineralische kann nicht nur beim Kauf des Öls unnötig teuer werden sondern im ungünstigen Fall auch für die Reperatur des dadurch kaputt gefahrenen Motors.
Dieses Lehrgeld haben schon viele bezahlt, die dachten ein weitbereichiges Vollsynthetiköl ist doch in jedem Fall besser als z.B. ein mineralisches 15W-40 was eigentlich vorgegeben ist...
teileklaus
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Re: Sorry - Frage zum Motoröl

Beitrag von teileklaus »

schwoiher hat geschrieben: Mi 6. Mai 2020, 16:15 ... sondern im ungünstigen Fall auch für die Reperatur des dadurch kaputt gefahrenen Motors.
Dieses Lehrgeld haben schon viele bezahlt, die dachten ein weitbereichiges Vollsynthetiköl ist doch in jedem Fall besser als z.B.ein mineralisches 15W-40 was eigentlich vorgegeben ist...
Oha das ist aber doch schwer zu glauben , Motorschaden durch falsches Vollsyntehtisches Öl? ist mir in 30 Jahren nicht einer zu Ohren gekommen.
so wie die Empfehlungen lauten statt 20 W50 ein 10 W60 Vollsynthese zu nehmen, droht bei einem Vollsynthetischen nie ein Motorschaden!
5W30 steht nicht zur Auswahl 0W40 wird wohl auch niemand nehmen.
viel Grüße, Klaus
Larsi
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Re: Sorry - Frage zum Motoröl

Beitrag von Larsi »

*gähn* :roll:
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schwoiher
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Re: Sorry - Frage zum Motoröl

Beitrag von schwoiher »

teileklaus hat geschrieben: Mi 6. Mai 2020, 18:53
schwoiher hat geschrieben: Mi 6. Mai 2020, 16:15 ... sondern im ungünstigen Fall auch für die Reperatur des dadurch kaputt gefahrenen Motors.
Dieses Lehrgeld haben schon viele bezahlt, die dachten ein weitbereichiges Vollsynthetiköl ist doch in jedem Fall besser als z.B.ein mineralisches 15W-40 was eigentlich vorgegeben ist...
Oha das ist aber doch schwer zu glauben , Motorschaden durch falsches Vollsyntehtisches Öl? ist mir in 30 Jahren nicht einer zu Ohren gekommen.
so wie die Empfehlungen lauten statt 20 W50 ein 10 W60 Vollsynthese zu nehmen, droht bei einem Vollsynthetischen nie ein Motorschaden!
5W30 steht nicht zur Auswahl 0W40 wird wohl auch niemand nehmen.
Deswegen war meine Aussage auch allgemein gehalten und nicht direkt auf diesen Boxermotor bezogen.
(Ich weis noch nicht einmal was für diesen Motor vorgegeben ist)
Es ist leider ein weit verbreiteter Irrglaube, dass je weiter das Viskositätsspektrum auf dem Kanister angegeben ist, das Öl auch umso besser ist
und auf jeden Fall ja dann auch für die eigene Karre passt.
Natürlich geht dadurch auch nicht zwangsläufig jeder Motor oder Anbauaggregat kaputt, aber wenn dadurch erhöhter Verschleiß entsteht, der dann über die Jahre auch messbar wäre, reicht mir das auch schon.

Nur als Bsp. kann ich Dir sagen, dass ich alleine in meiner Zeit als Berufsschrauber im PKW Bereich etliche Turbolader getauscht habe, die nachweislich (Werksanalyse wegen Kulanzantrag) durch falsches Öl geschädigt wurden. Ich könnte sogar die Marke und die Sorte nennen, die in den meisten der Fälle die Ursache dafür war. Tue dies aber natürlich hier nicht.
Kann aber sagen, dass es wahrscheinlich jeder kennt oder schonmal gehört hat...
Es geht ja auch mitnichten nur um die Viskosität des Öles, sondern dabei noch viel mehr um die enthaltene Additivierung.

Aber das führt jetzt zu weit, @Larsi ist ja jetzt schon Müde :D ...

Ich bleibe dabei, das Öl mit den Spezifikationen rein, was in der BA vorgegeben ist.
Mehr brauchts auch nicht...
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gerd_
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Re: Sorry - Frage zum Motoröl

Beitrag von gerd_ »

Hi
Ist z.B. ein 10/40 angegeben, dann taugt auf jeden FAll auch ein 0/60.
https://powerboxer.de/theorie-technik/274-viskosit (die Serviceklassen reichen inzwischen bis SN+). In Europa ist es günstiger die geforderte ACEA Klasse (Association des Constructeurs Européens d’Automobiles) zu beachten.
Ob es sinnvoll ist steht auf einem anderen Blatt.
"Luftkühler"-Eigenschaft:
Das Spiel zwischen Kolben und Zylinder ist -im Vergleich zu "Wasserkühlern"- relativ gross weil die Materialien schneller heiss werden und zum Klemmen neigen. Natürlich sind Kolbenringe drin aber dennoch kann mehr Öl "vorbeikommen" wenn es beim Start dünnflüssig ist.
Ein "dickflüssiges" 10er Öl läuft weniger leicht "durch/am Kolben und den Kolbenringen vorbei" als ein 0er. Ausserdem ist es bis deutlich unter Null Grad geeignet, also weit unter der Temperaturen bei denen die absolute Mehrheit fährt .
Ist der Motor warm so ist auch das Kolbenspiel kleiner.
Ein "Leichtlauföl" um Sprit zu sparen halte ich ohnehin für Blödsinn (lieber mal 100 m zu Fuss gehen). Beim Mopped ist die Aussage eindeutig. Es sind Freizeitgeräte die man eigentlich gar nicht braucht. Wenn ich dann ultrazurückhaltend am Gas drehe und nie über 90 fahre um den Verbrauch unter 3 Liter zu bringen sollte ICH mir ein anderes Hobby zulegen. Diejenigen die 11 Liter durchpumpen und sich darüber beschweren . . . naja.
Die 2% der Kollegen die kein Auto haben und auch im Winter täglich rollen mögen mir bitte verzeihen.
Seltsamer Weise gibt BMW bei den Luftis 10W40 an, empfiehlt auf Nachfrage für den reinen Sommerbetrieb aber 20/50! Wobei bereits der "reine" Sommerbetrieb ein Witz ist. Aber man kann schlecht sagen, dass 20/50 ein Problemchen für viele Werkstätten ist. 10/40 haben sie massenweise weil es in jedes Auto gekippt wird, 20/50 ist "exotisch".
Falsches Öl kann sein ist aber nicht nur durch die Viskosität definiert sondern auch durch die Serviceklasse. Wenn ein" Vollgasathlet" irgendeine Regeneratplörre verwendet weil er noch 2 EUR sparen möchte, dann stimme ich zu.

Und wenn ein Hersteller angibt "Öl x-W-y; BMW Spezifikation 4711" dann sollte das auch auf der Dose stehen wenn man Ärger vermeiden will. Leider zählt die Aussage "falsches Öl" zu denen die ein Kunde nicht prüfen kann weil sich keiner(finanziell) traut ein unabhängiges Institut mit einer solchen Bewertung zu beauftragen und dann einen Richter urteilen zu lassen.
Ein Tubolader braucht an genau einer Stelle Öl. Das ist sein Wellenlager. Die Welle ist in der Grössenordnung von 100000 1/min unterwegs (es sollen 5 Nullen sein!). Ist das Öl zu dick, so ist der Verschleiss hoch weil nicht genug Öl durchfliesst. Ist es zu dünn, schiesst es durch und es wird kein ausreichender hydrostatischer Film aufgebaut. Man kann (kann, muss nicht) bei der Versorgung einige treffliche, konstruktive Sünden begehen und es den Kunden in die Schuhe schieben (kann, muss nicht). Nur wenn die Schäden überhand nehmen und publik werden wird gefragt "sind die Kunden zu doof Euere Techik zu bedienen oder ist die Technik . . .? Nur weil die Kunden zu dumm sind ändert man dann Konstruktives ...
gerd
Vollkommenheit entsteht offenbar nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.
Antoine de Saint=Exupéry
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