Getriebeöl, oder: Sind Motorradfahrer prinzipiell reich?

Alles zur Technik der 1150er Boxermodelle.
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Wilffo
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Getriebeöl, oder: Sind Motorradfahrer prinzipiell reich?

Beitrag von Wilffo »

#Öldebatte No.:199 :lol:

1.) Muss sagen der tech. Support/Anwendungstechnik bei Liqui Moly ist der Hammer. Auf meine @mail Anfrage hatte ich innert 10 min kompetente Antwort! :thumb:

2.) Der Grund der Anfrage:

"Wir" sind uns ja einig (sind wir das?), dass die 75W-140 Vollsynthet-Suppe in unseren Rumpel Getrieben das Mittelchen der Wahl ist. Weils zur Saison noch hin ist (mir ist kalt), führten mich meine Recherchen zu folgenden Produkten:

Vollsynthetisches Hypoid-Getriebeöl (GL5) LS SAE 75W-140 € 14,39/0,5L
https://produkte.liqui-moly.de/oele/vol ... 140-1.html
und
Motorbike Gear Oil 75W-140 (GL5) VS € 27,19/0,5L
https://produkte.liqui-moly.de/oele/mot ... l5-vs.html

Was ist der Punkt, wo ich ja für Gewöhnlich kaum Kosten noch Mühe scheue, um mein Moped beim Wiehern zu halten?
Der Punkt ist in der Antwort von LM versteckt:
=> Der wesentliche Unterschied beider Produkte ist, dass das Pkw-Öl einen zusätzlichen Reibwertverbesserer mitbeinhaltet, um die Kraftübertragung von Lamellen-Sperrdifferenziale sicher zu stellen. Dieser Wirkstoff ist in Achsantriebe ohne Lamellen-Sperrdifferenzial nicht von Nachteil und daher macht es in dem Antrieb keinen Unterschied welches der Beiden im Einsatz ist.
Also was jetzt? Das mit dem Reibwertverbesserer kostet die Hälfte von dem Zeuchs ohne und der Unterschied ist in unserem Anwendungsfall nebbich?
Ok,Ok, ich habe in mir seit xx Jahren die Logik des Ingenieurs und nicht die des Verkaufs Genies, aber trotzdem, weiß nicht!

Hoffentlich ist bald Saison, da kommt man auf solchen Unsinn erst gar nicht. :+

mit Gruß W.
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Re: Getriebeöl, oder: Sind Motorradfahrer prinzipiell reich?

Beitrag von teileklaus »

wer nicht nachdenkt ist halt selbst schuld.. :flower:
viel Grüße, Klaus
Rockstersigi
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Re: Getriebeöl, oder: Sind Motorradfahrer prinzipiell reich?

Beitrag von Rockstersigi »

.....bei welcher Art von Recherche bist Du überhaupt auf des gekommen :shock: :mrgreen: ?? Jau, wenn man sich das kauft, muss man reich sein :lol: ;) .
Die meisten nehmen eigentlich des hier, kriegt man auch günstiger :

https://www.louis.de/artikel/castrol-mt ... r/10038212

Ich nehm sowas hier, besser als des Castrol.......vieleicht ;) :mrgreen:

https://www.ravenol-shop.de/getriebeoel ... 221110-001

....beide jeweils 1 Liter, zum gleichen Preis wie ein halber Liter LM !! :lol:
Gruß aus'm Schwarzwald
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Re: Getriebeöl, oder: Sind Motorradfahrer prinzipiell reich?

Beitrag von teileklaus »

er lebt noch...der Ravenol Siggi
viel Grüße, Klaus
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Re: Getriebeöl, oder: Sind Motorradfahrer prinzipiell reich?

Beitrag von Rockstersigi »

teileklaus hat geschrieben: Fr 12. Feb 2021, 20:32 er lebt noch...der Ravenol Siggi
Jau......und zwar gar net ,mal schlecht.....Alles gut mitlerweile :thumb: :thumb: :mrgreen: . Ich verfolg und krieg schon alles mit, keine Sorge........auch Deine Auspuffbrutzlerei :mrgreen: :mrgreen: .........ja nimmscht BODIS.......beschde :thumb: :mrgreen: . Aber wir schweifen vom Thema ab..... :roll:
Gruß aus'm Schwarzwald
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Wilffo
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Re: Getriebeöl, oder: Sind Motorradfahrer prinzipiell reich?

Beitrag von Wilffo »

Rockstersigi hat geschrieben: Fr 12. Feb 2021, 20:29.....bei welcher Art von Recherche bist Du überhaupt auf des gekommen
Ganz einfach. Ich war auf der Suche (uff, der Techniker in mir gibt noch nichtmal in der Pension Ruhe :oops: ) nach den tatsächlichen, genormten Viskositätsangaben bei diversen Getriebeölen. Was an sich schon eine Aufgabe ist. Reines Interesse.(aber ein anderes Thema). Da bin ich über die zweierlei 75w140er bei LM gestolpert. Und neugierig wie ich bin ....
Aber der Preisunterschied bei gleicher grundlegender Spezifikation (GL5 hier in unserem Falle), mit paar Additiven hier und da, ist frappierend.

Muß aber lobend erwähnen, bei LM ist man sehr kundenorientiert bei techn. Fragen. :thumb: :thumb:
:shock: Mir hat sogar nochmals/parallel ein zweiter Anwendungstechniker auf die Fragestellung geantwortet:
Bei Ihrer BMW R 1150 können Sie bedenkenlos unser "normales" LIQUI MOLY Vollsynthetisches Hypoid-Getriebeöl (GL5) LS SAE 75W-140 nutzen,
da hier BMW lediglich ein Öl nach API GL5 fordert, was mit diesem Hochleistungsöl erreicht wird.
Somit ist es technisch nicht notwendig, auf das LIQUI MOLY Motorbike Gear Oil 75W-140 (GL5) VS umzusteigen.
Für beide Öle wird zwar eine unterschiedliche Additivtechnologie verwendet, was aber bei der reinen API GL5 kaum einen Einfluss hat.
.
Gruß
W.
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gerd_
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Re: Getriebeöl, oder: Sind Motorradfahrer prinzipiell reich?

Beitrag von gerd_ »

Hi
Wilffo hat geschrieben: Fr 12. Feb 2021, 20:59
Bei Ihrer BMW R 1150 können Sie bedenkenlos unser "normales" LIQUI MOLY Vollsynthetisches Hypoid-Getriebeöl (GL5) LS SAE 75W-140 nutzen,
da hier BMW lediglich ein Öl nach API GL5 fordert, was mit diesem Hochleistungsöl erreicht wird.
Somit ist es technisch nicht notwendig, auf das LIQUI MOLY Motorbike Gear Oil 75W-140 (GL5) VS umzusteigen.
Für beide Öle wird zwar eine unterschiedliche Additivtechnologie verwendet, was aber bei der reinen API GL5 kaum einen Einfluss hat.
Genau aus diesem Grund fahre ich das Zeugs seit "Anbeginn der Zeit".
Die Boxer bis zur LC sind Autos. Motor, Kupplung, Getriebe, Hinterachse haben sozusagen nichts miteinander zu tun.
Da braucht's keine Moppedspezifikationen weil das Motoröl auch Getriebeöl ist, etc.
Und wenn ich kein Sperrdiff habe brauche ich auch keine Additive dafür. Nachdem sie nicht schädlich sind nehme ich einfach das was billiger ist.
Bei der Marke bin ich wählerischer. Einige günstige Hersteller verwenden aufbereitetes Altöl. Das ist zulässig aber das Produkt hält seine Funktionen/Spezifikationen nicht so lange wie Frischöl.
Und wenn ein Hersteller "für Motorrad" draufschreibt und damit besser verdient hat er recht. Wir leben im Kapitalismus. Im Kleingedruckten steht "für Fahrzeuge mit gemeinsamer Ölversorgung von Motor und Getriebe". Habe ich das nicht, brauche ich auch das "Teueröl" nicht.
Egal welches Fahrzeugöl, in der Herstellung kostet keines über 2 EUR/l. Der Rest sind Abfüllen in Mikrofläschchen, Marketing und Handelsspannen.
Beim Einkauf von Massen für die Versorgung der NLs verdient BMW "ziemlich gut" und auch die NLs haben "noch reichlich". Angeliefert wird im Tankwagen. Deshalb strebt man ja immer nach gleichem Öl für Auto und Mopped und antwortet auf Nachfragen zähneknirschend "höhere Viskosität kann sinnvoll sein". In der Betriebsanleitung steht "BMW empfiehlt XY". Dafür hat XY bezahlt.
Eingefüllt wird XY, VX oder TZ. Es gibt ein paar wenige Lieferanten die der Reihe nach ausgespielt werden (ich kenne LM, Castrol und Wintershall).
gerd
Vollkommenheit entsteht offenbar nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.
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Franz Gans
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Re: Getriebeöl, oder: Sind Motorradfahrer prinzipiell reich?

Beitrag von Franz Gans »

Rockstersigi hat geschrieben: Fr 12. Feb 2021, 20:29 Die meisten nehmen eigentlich des hier, kriegt man auch günstiger :

https://www.louis.de/artikel/castrol-mt ... r/10038212

Ich nehm sowas hier, besser als des Castrol.......vieleicht ;) :mrgreen:

https://www.ravenol-shop.de/getriebeoel ... 221110-001
Castrol hin, Liqui Moly, Ravenol, Fuchs etc. her, aber wenn es um bekannte Qualitaet in Verbindung mit einem attraktiven Preis geht, wuesste ich nicht, weshalb ich bei LM oder Ravenol oder XYZ trotzdem immer noch deutlich mehr bezahlen sollte als fuer die ehemaligen Referenzprodukte von Castrol, die man als MTX oder Syntrax in der genannten Viskosi- und Qualitaet inzwischen bei etlichen Haendlern fuer 11 oder 12 Euro den Liter bekommt. Polo oder Louis zaehlen - tendentiell eher Apotheken - natuerlich nicht zu den letzteren.

Viele Gruesse
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Re: Getriebeöl, oder: Sind Motorradfahrer prinzipiell reich?

Beitrag von Taurus1 »

Ich habe folgendes parat stehen, fuer den Wechsel fuer Getriebe und HAG nach einer der ersten Ausfahrten:
2x1 Liter MANNOL Maxpower 4x4 75W-140 GL 5 Getriebeöl Limited Slip 75W140
Zusammen 14,90 in der grossen Bucht.

Wurde auch in irgendweinem BMW Forum empfohlen, ich weiss leider nicht mehr wo.
Wer andern eine Grabe grub, Gruben graben tut.
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Wilffo
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Re: Getriebeöl, oder: Sind Motorradfahrer prinzipiell reich?

Beitrag von Wilffo »

gerd_ hat geschrieben: Sa 13. Feb 2021, 13:47Und wenn ein Hersteller "für Motorrad" draufschreibt und damit besser verdient hat er recht. Wir leben im Kapitalismus.
Dem ist wohl wenig hinzuzufügen. :mrgreen:

Und, um mich selbst zu zitieren:
Hoffentlich ist bald Saison, da kommt man auf solchen Unsinn erst gar nicht. :+
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icke1261
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Re: Getriebeöl, oder: Sind Motorradfahrer prinzipiell reich?

Beitrag von icke1261 »

Nur mal so....:
im FlyingBrick-Forum schwoert man auf MOTUL 140er, hatt ick selber drin....
1 bessere Schaltbarkeit (kann ick bestaetigen)
2 Motoroel braun, Getriebeoel MOTUL blau, Hinterachsoel braun (so laesst sich ein eventueller Fleck unterm Mopped ohne Geschmackstest zuordnen)
der niederrheiner
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Re: Getriebeöl, oder: Sind Motorradfahrer prinzipiell reich?

Beitrag von der niederrheiner »

Bei meiner 11er GS hab ich mal vom "normalen" auf 1/2 synthetisches Getriebeöl gewechselt. Solange das Getriebe kalt war, war es für den "Schaltzeh" schmerzhaft, hochzuschalten. Das war damit dann erledigt. . .


Stephan
wjr
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Re: Getriebeöl, oder: Sind Motorradfahrer prinzipiell reich?

Beitrag von wjr »

Ich fahr in meiner 1150er aktuell ein Agip/ENI
"Rotra Truck Gear 80W-90"
API GL-4/ GL-5,.... MIL ... MAN ... Scania ... Liebherr ...
einfach weil das Fass da war, als ich nach Getriebeöl suchte.

LKW-Öl im Moped - mag blöd klingen, aber die Spec's der BMW-Anleitung (80W-90 Hypoid GL-5) sind erfüllt.
Kann man damit also einen Fehler machen?

Immerhin hat's mir vor kurzem bei 45 tkm das HAG-Lager zerlegt.
(DIe Feinheiten gibts im GS-Forum, weil ich hier zu blöd war, die Intelligenzabfrage bei der Forumsanmeldung zu knacken).
Kann das an dem Öl gelegen haben? Kann ich mir eigentlich kaum vorstellen.
Ich werd' also nach ein paar hundert Spül-km nochmal tauschen.

Und dann das Gleiche wieder rein?
oder
"MANNOL 75W-140 Maxpower 4x4"
klingt nach fairem Preis-Leistungs-Verhältnis.
Neben der R1150GS steht auch noch eine K1100 auf der Pflegestation.
Bringt ein 20€-Öl wirklich Mehrwert?
Franz Gans
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Re: Getriebeöl, oder: Sind Motorradfahrer prinzipiell reich?

Beitrag von Franz Gans »

wjr hat geschrieben: Di 29. Jun 2021, 20:28 Bringt ein 20€-Öl wirklich Mehrwert?
Aufgrund (beim Schaltvorgang spürbar) guter Erfahrungen im Schaltgetriebe packe ich das Castrol MTX vollsynthetisch auch in die Hinterachse. Nicht zuletzt efüllt es ja auch die dort nötigen Spezifkationen. Unter GL-5 würde ich in dem Bereich nicht gehen.

Und wer 20 Euro für den Liter z. B. MTX bezahlt, ist beispielsweise nur zu faul zum Suchen: https://oelpiraten.de/2-rad/getriebeoel ... 40-1-liter

VIele Grüße
Karl-Heinz

P.S: https://geizhals.de/castrol-mtx-full-sy ... 56541.html
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Re: Getriebeöl, oder: Sind Motorradfahrer prinzipiell reich?

Beitrag von teileklaus »

Jährlich einmal 10 € verschwendet, geht es tatsächlich noch um die 10€ ?
Theoretisch verschwenden für das Thema 100 Leute Strom und Zeit für 1000 € .
Nur mal so zum Überlegen wegen Verhältnismäßigkeit und so..
mein letzter Reifen hat für 150.- 4000 km gehalten... frage ich da nach 10.-? das zahle ich fertig. :flower:
Essen für 60 oder 80.- für zu zweit.. wer hat das nicht schon mal gemacht?

Ach so zur Eingangsfrage zurück: ja wir sind reich, sonst könnten wir das nicht machen.. oder?
viel Grüße, Klaus
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Re: Getriebeöl, oder: Sind Motorradfahrer prinzipiell reich?

Beitrag von Franz Gans »

teileklaus hat geschrieben: Di 29. Jun 2021, 21:47 Jährlich einmal 10 € verschwendet, geht es tatsächlich noch um die 10€ ?
Ich bin ein Fan von Wirkungsgrad. Schon immer gewesen. Wenn ich den exakt selben Artikel einmal für 10 und einmal für 20 Euro angeboten bekomme, frage ich mich schon, was da nicht zusammenpassen kann. Bei exakt gleicher Qualität!

Es geht mir nicht darum die Lieferanten bis aufs Blut auszuquetschen, aber zum Fesnster werfe ich das Geld auch nicht gerade sehenden Auges hinaus, weil es mir auf diese Weise auch nicht zufliegt oder jemals zuflog. Kann bei Dir natürlich anders sein?

VIele Grüße
Karl-Heinz
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Re: Getriebeöl, oder: Sind Motorradfahrer prinzipiell reich?

Beitrag von teileklaus »

da bin ich bei dir aber, einfach kaufen und vorher vergleichen und nicht seitenlange Diskussionen, sonst ist der Wirkungsgrad verschwindend gering.
viel Grüße, Klaus
der niederrheiner
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Re: Getriebeöl, oder: Sind Motorradfahrer prinzipiell reich?

Beitrag von der niederrheiner »

Ich müsste jetzt überlegen was das bei "meinem" Händler kostet. Während Corona durfte ich da nicht einkaufen, da kein Gewerbetreibender(?). Bei dem krieg ich sowas, kann Altöl abgeben und er liegt auf'm Weg. Sonst müsste ich bis Viersen oder Jüchen fahren. . .


Stephan
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gerd_
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Re: Getriebeöl, oder: Sind Motorradfahrer prinzipiell reich?

Beitrag von gerd_ »

Hi
Über Preis/Leistung wurde bereits geschrieben. BMW schreibt das Minimum vor. Das HAG ist das am höchsten belastete Getriebe am Mopped.
Mannol verklappe ich nicht mal illegal im Wald. Früher hatten die nur Zweitraffinate, sprich aufbereitete Altöle.
gerd
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Re: Getriebeöl, oder: Sind Motorradfahrer prinzipiell reich?

Beitrag von wjr »

Recycling = Böse?

Wenn es ein gutes Recyclingprodukt ist, das die (definierten und auch die ungeschriebenen) Anforderungen erfüllt, würde ich mindestens das gleiche bezahlen wie für ein gleichwertiges Erstraffinerat.
Nur leider wissen wir das nicht - zumindest nicht für die ungeschriebenen.

Hier gibts einen interessanten Thread zum Thema "Zweitraffinate":

https://oil-club.de/index.php?thread/15 ... post145105
Ich finde es gut, dass man Recycelt.
....
Aber kaufen sollen so etwas doch bitte die anderen :flitz:
----


Bei Glas und Stahl ist es meines Wissens so, daß die Top-Qualitäten nur mit Recycling-Material zu erreichen sind, weil in den Grundsubstanzen zu viel Dreck und Variation drin ist.

Ich wüßte jetzt nicht, warum das bei Öl prinzipiell anders sein sollte.
Das wird ja im Gebrauch nicht "schlecht" in dem Sinne.
Es sammelt diversen Dreck an, und evtl. auch einen Teil degenerierte Grundbestandteile.
Die müssen halt raus gefiltert/destilliert/was-weis-ich, die erwünschten Bestandteile wieder hoch konzentriert / eingestellt / aufgemischt werden.
Wenn das technisch korrekt gemacht und qualitätsmäßig überwacht wird, sehe ich kein grundsätzliches Problem darin.

Es gibt Ansätze mit X-facher Öllebensdauer nur mit passiver Filtertechnik.
Hoch umstritten, ich weiß - wäre aber sehr ressourcenschonend.
Der Weg zurück in die Raffinerie, um die Öllebensdauer zu erhöhen, scheint mir da technologisch kontrollierbarer, wenn auch ressourcenintensiver.

Aber ich seh natürlich da einen Bereich mit sehr hoher technischer Unsicherheit.
Bevor ich mich da auf neues Terrain wage, bleibe ich lieber beim alten.
Risikovermeidung.
Oder Aufwand vermeiden, um Risiko abzuschätzen.

Ist das rational ? emotional?
seien wir uns doch bitte ehrlich:
Wer beim Motorradfahren ernsthaft mit Rationalität kommt, muß seine Mühle verkaufen und sich ein Fahrrad zu legen.
Zumindest die 90 % von uns, die mehr damit fahren als die unbedingt nötige Fahrt zur Arbeit und zum Einkaufen.

BMW fordert SAE 80W90 GL-5.
Das kann auch mein Truck/Traktor-Öl.

Mein HAG-Lager hats bei 35 °C in südböhmischer Kurvenhatz zerlegt.
In dem Thread, in dem ich meine Reparatur eingeklinkt habe, berichten andere von versauten Touren im Süden - auch da ist es heiß.
Also liegt doch der Gedanke nahe, daß ein hitzestabiles ÖL einen Versuch wert sein KÖNNTE.

Und wenn das Mannol sowohl die "GL-5" der BMW-spec als auch die Hochtemperaturviskosität eines ...W140 einhält, unterstütz ich mit meinem Geld lieber die Techniker bei einen Anbieter, der das Thema "Zweitraffinate" ernsthaft beackert als die Werbe-Fuzzis von Branding-Gurus.

Das ist jetzt meine persönliche rationaliserte Emotion, zu der ich steh. ;)
teileklaus
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Re: Getriebeöl, oder: Sind Motorradfahrer prinzipiell reich?

Beitrag von teileklaus »

Zweitrafinade sollten einer GL5 Prüfung standhalten, also eine Freigabe des Herstellers haben, nicht nur " entspricht GL5 ", das ist nichts wert.
Da gerade Billiganbieter bei den teuren Ölzusätzen sparen können, wäre denkbar, das ein solches Öl die -140 nicht lange hält..

bei grad mal 0,25 Liter Öl im HAG würde ich, da stehe ich auch dazu.. nicht aufs Geld sehen.
0,25 x 20.- sind 5 € oder im besseren Fall eben 2.50 € :roll: Da bin ich prinzipiell reich. Selbst bei 1,1 Liter wenn ich das Getriebe dazunehme.
Spar ich unterwegs, bei "Ohne Kaffee für 19 € der Liter " wieder ein.
viel Grüße, Klaus
wjr
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Re: Getriebeöl, oder: Sind Motorradfahrer prinzipiell reich?

Beitrag von wjr »

Beinhaltet die API "GL5-LS" die "GL-5"?

Eigentlich wollt ich nur wissen, ob die Limited-Slip-Additive in dem Mannol "8102 Maxpower 4x4 75W-140" in einem meinem HAG schaden können.
Mannol ist unter deutscher Gesetzgebung schon ein paar Jahre am Markt, also unterstell ich mal, daß die angegebenen Specs i.W. eingehalten werden.

Bisher war die Argumentation ja in diesem Faden:
"LS bringt im Boxer-HAG nix, weil kein Lamellendifferential drin ist, also kannst Dir den Mehrpreis sparen"
vs "ist teurer, also wird's schon irgendwie besser sein".

In dem Fall ist aber das LS-Öl das billigere mit dem hohen Viskositätsindex.
Ob's am Recyclen liegt, oder weil der Markt für LS größer ist - egal.
teileklaus
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Re: Getriebeöl, oder: Sind Motorradfahrer prinzipiell reich?

Beitrag von teileklaus »

wenn man LS übersetzt in Limited Slic oder begrenzter Schlupf oder verminderte Schmierwirkung , dann wird man die Antwort finden.
Das Lamellengetriebe soll ja nicht durchrutschen mit LS , aber garade das gut durchruteschen wünsche ich mir beim HAG.
Übrigens die gleich Diskusion wie beim Motorenöl, da braucht es keine Jaso Norm die ein nicht Durchrutschen des Ölbadkupplungspacks ermöglicht.
Einfach Autoöl kaufen. Ravenol hat da die Rennöle 15 W 50 10 W50 und 10 W 60 RSS
viel Grüße, Klaus
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Re: Getriebeöl, oder: Sind Motorradfahrer prinzipiell reich?

Beitrag von wjr »

teileklaus hat geschrieben: Do 1. Jul 2021, 13:06 bei grad mal 0,25 Liter Öl im HAG würde ich, da stehe ich auch dazu.. nicht aufs Geld sehen.
Da hast Du generell recht, aber das läppert sich.
Bei meinem John Deere darf ich demnächst wieder 150 l Getriebeöl tauschen.
Da üb' ich lieber mal am Moped, auch wenn da die Berge-Entfernungen weiter sind.

Und gefühlt denk' ich in 95 % der Fälle von Preisdifferenz ohne erkennbaren technischen Hintergrund ist es tatsächlich nur Marketing.
Ich kenn das aus der Lebensmittelbranche, wo an der Abfüllung im laufenden Betrieb nur die Etiketten gewechselt werden, nicht aber der Inhalt.
Mag schon sein, daß ich als Biobauer mit Managementausbildung da einen persönlichen Tick weg habe, weil ich weiß, wie die in den Chef-Etagen denken, das aber nicht schätze - zumindest, wenn ich auf der anderen Seite des Tisches sitze.
Aber genau dieser Tick war ja der Inhalt des Threads.
In einem anderen würd' ich mich auch nicht so verbeissen. ;)

teileklaus hat geschrieben: Do 1. Jul 2021, 13:06 Zweitrafinade sollten einer GL5 Prüfung standhalten, also eine Freigabe des Herstellers haben, nicht nur " entspricht GL5 ", das ist nichts wert.
Ich gehe eigentlich davon aus, daß "entspricht GL5" nach deutschem Recht und SAE-Norm bedeutet, daß das auch geprüft wird.
D.h. "SAE GL-5" drauf schreiben, ohne das über Tests in laufender Produktion nachweisen zu können, ist imho Betrug.
täusch ich mich da?
früher glaub' ich hieß das "zugesicherte Eigenschaft", auch wenn im Zuge der EU-Harmoniserung da wohl das Vertragsrecht werwässert wurde.

Herstellerfreigabe ist eine andere Baustelle, die können Spezifikationen verlangen, die über die API hinaus gehen.
Aber da wird im BMW-Rep-Handbuch (zumindest bei meiner alten 1150er) nichts gefordert - nur die API GL-5.

Bei Ali-express wär' mir klar, daß die alles mögliche aufs Etikett drucken.
Auch bei Tschechen-Tankstellen wäre ich da vorsichtig.
Aber Mannol sitzt selbst in D, und ich denke, wenn die Specs ausgewiesen hätten, die sie nicht einhalten, hätte sich das rum gesprochen.
teileklaus hat geschrieben: Do 1. Jul 2021, 13:06 Da gerade Billiganbieter bei den teuren Ölzusätzen sparen können, wäre denkbar, das ein solches Öl die -140 nicht lange hält..
Auch ein Hochpreisanbieter kann an den Zusätzen sparen und das Geld lieber für Werbung ausgeben.
OK, der hat einen Ruf zu verlieren, der vielleicht wertvoller als der von Mannol ist.

Ich dachte eigentlich die PAO wären der Knackpunkt für den Visko-Index und die Stabilität.
wjr
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Re: Getriebeöl, oder: Sind Motorradfahrer prinzipiell reich?

Beitrag von wjr »

teileklaus hat geschrieben: Do 1. Jul 2021, 13:23 wenn man LS übersetzt in .... verminderte Schmierwirkung ,
....
die gleich Diskusion wie beim Motorenöl, da braucht es keine Jaso Norm die ein nicht Durchrutschen des Ölbadkupplungspacks ermöglicht.
Ja, das ist tatsächlich der Punkt, der mir einleuchtet. :thumb:
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