Zur Lage:
Die Kuh (11er GS, 1996, 117.000km) lahmt auf der Hinterhand. Beim Fahren konnte ich Vibrationen an den Fußrasten bemerken, die ich in ähnlicher Form genau vor 20.000km feststellen konnte. Damals war ich auf der Heimreise aus dem Urlaub und Grund für die "Vibrationen" war ein anreibendes Radlager das bis zum Bruch des Lagerkäfig geführt hatte.
Getauscht habe ich daraufhin das Rillenkugellager und das Kegelrollenlager des Tellerrades.
Nach nun 20.000km stellen sich die gefühlten Vibrationen als weiterer Radlagerschaden heraus.
Schon beim Ablassen des Hypoidöles (5.000km / 1 Monat alt) konnte ich einen hohen "Metallanteil" feststellen. Der kann natürlich vom beschädigten Rillenkugellager stammen, aber die Sauce sah anders, heller aus wie beim ersten Schaden. Zwar wurde das Gehäuse vor dem Einbau der neuen Teile anständig gereinigt /gespült, doch da alle 5 Lager des HAG in der gleichen (vom ersten Schaden konterminierten) Ölsuppe laufen, ist nicht auszuschließen, dass sich nun ein "Folgelagerschaden" eingestellt hat.
Auf jeden Fall habe ich beschlossen, nun alle Lager des HAG zu wechseln.
Ausbau des HAG:
Die RepAnltg von BMW ist beim Ausbau des HAG recht hilfreich, trotzdem ein Wort zu den Lagerzapfen: Die sind ja mit Loctite 2701 eingeklebt, so dass man die Zapfen nur durch Erwärmung lösen kann. Da ich kein Thermometer verwendet habe, war vermutlich die vorgeschriebene Temperatur von 120°C nicht erreicht, als ich den Festlagerzapfen zu lösen begann. Er bewegte sich schon, doch nach einigen Umdrehungen war der Zapfen wieder ausgekühlt.
ACHTUNG: nicht versuchen den Zapfen trotzdem weiter zu drehen, sondern ihn vorher nochmals auf Temperatur bringen!!!
Abziehen des HAG von der Welle:
In KEINER RepAnltg steht, dass man nach dem Abziehen des HAG von der Welle, die Stellung des hinteren Kreuzgelenkes am Gehäuse kennzeichnen sollte. Zwar wird in Kardan-Praxis von Gerd auf die Notwendigkeit der gleichen Stellung der beiden (vorderes und hinteres Kreuzgelenk) hingewiesen, aber nirgends wird erwähnt wie man das in der Praxis macht.
Folgende Möglichkeiten bestehen:
a) Kennzeichnung der Stellung des hinteren Kreuzgelenkes am HAG- Gehäuse unmittelbar nach dem Abziehen des HAG von der Welle
b) Feststellung der Lage des vorderen Kreuzgelenkes und "Einrichten" derselben in die gewünschte Stellung
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Da ich mit der Kuh aber trotzdem fahren möchte, werde ich zuerst ein gebrauchtes HAG einsetzen, das originale HAG neu lagern (Doku!!!) und es dann erstmals zur Seite legen.
Wie ich feststellen konnte, ist das Neulagern des HAG (samt Ausdistanzieren) auch in diesem Forum recht stiefmütterlich behandelt und ich hoffe sehr, da ein wenig Licht in den Schwingentunnel zu bringen (oder zu bekommen).
Bernhard