Blinker zu schnell - LED-Rücklicht als Ursache?

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ManniAC
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Blinker zu schnell - LED-Rücklicht als Ursache?

Beitrag von ManniAC »

Hallo zusammen !

Meine Suche hier im Forum hat zwar einige interessante Aspekte gebracht, mein Problem aber noch nicht gelöst.

Meine Blinker blinken hektisch - die linken nur manchmal, die rechten sehr oft. Immer im Pärchen.
Mein Mopped: R1150GS, Bj 05/2002 - also kein Canbus (?)

Ich habe alle Blinker gecheckt - Kontakte sind ok, Birnchen die richtigen.
Das Blinkreleais habe ich gereinigt und ihm auch mal Kontaktspray gegönnt.
Andere Stromverbraucher haben keinen Einfluss auf das beobachtete Verhalten (Haupscheinwerfer, Bremslicht, Heizgriffe....).

Nun habe ich gelesen, dass die hinteren Blinker sich die Stromversorgung mit dem Rücklicht teilen (ist das so?). Und da der Vorbesitzer des Moppeds da ein LED-Rücklich eingebaut hat, könnte es ja sein, dass hier die Ursache liegt.

Auf Powerboxer gibt es ja auch eine Abhandlung 'Parallelwiderstand' (siehe http://powerboxer.de/elektrik/44-parallelwiderstand" onclick="window.open(this.href);return false;).
Leider wird da als Berechnungsgrundlage das Bremslicht herangezogen. Bei mir müsste aber das Rücklicht als Grundlage dienen. Wenn ich richtig gerechnet habe, komme ich auf einen benötigten Parallelwiderstand von 105 Ohm (das Rücklicht hat ja nur 5W).

Nun meine Frage:
Bin ich überhaupt auf der richtigen Spur (oder gibt es noch andere) und wenn ja: habe ich richtig gerechnet ????

Ich bin mal gespannt auf Eure Antworten.

Vielen Dank im Voraus und Gruß
ManniAC
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gerd_
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Re: Blinker zu schnell - LED-Rücklicht als Ursache?

Beitrag von gerd_ »

Hi
Rücklicht und Blinker haben nichts miteinander zu tun.
Die Abhängigkeit besteht zwischen Bremslicht und Rücklicht wenn I-ABS verbaut ist.

Blinker werden zu schnell wenn die Last zu klein, d.H. der Widerstand zu gross ist, z.B. wemm ein Lämpchen defekt ist.
So Du an den Blinkern nichts geschraubt hast, die Lämpchen OK sind, und das Phänomen nur zeitweise auftritt, tippe ich auf einen oxidierten Stecker oder ein Problem beim Blinkgeber.
Nachdem rechte und linke Blinker jeweils parallel geschaltet sind, kann es sein, dass wenn der Stecker zu nur einem Blinker einen "Aussetzer" hat, der Gesamtwiderstand steigt, so der Strom zu gering ist und das Ding spinnt. In einem solchen Fall dürfte ein "Birnchen" nicht oder nur trüb funktionieren. Die vorderen sieht man ja. Sind sie hell, wird es an "hinten" liegen.
gerd
Vollkommenheit entsteht offenbar nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.
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BayernCrouser
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Re: Blinker zu schnell - LED-Rücklicht als Ursache?

Beitrag von BayernCrouser »

Ist da nur ein LED - Rücklicht verbaut, oder sind die Blinker hinten dann auch LED ?

Wenn nur das Rücklicht LED ist und die Blinker hinten und vorne die normalen Birnen haben, dann hat es mit dem Rücklicht nichts zu tun.

Wenn hinten auch LED Blinker dran sind dann muss es entweder einen gemeinsamen Last-Widerstand geben oder einen für rechts und einen für links. In beiden fällen haben die Widerstände oder der gemeinsame Widerstand ja auch einen Masse Anschluss. Wenn dieser gemeinsame Masse Anschluss einen Wackelkontakt hat, kann der Blinker mal rechts und mal links spinnen. Dass er auf einer Seite mehr spinnt als auf der anderen halten ich für Zufall.

Ein gemeinsamer Widerstand für recht und links würde so ausschauen:
Bild

Der Widerstand muss natürlich als Ersatzlast anstelle von zwei Birnen ausgelegt werden. 10 Watt - 19 Ohm
Zuletzt geändert von BayernCrouser am Mi 20. Aug 2014, 15:48, insgesamt 1-mal geändert.
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gerd_
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Re: Blinker zu schnell - LED-Rücklicht als Ursache?

Beitrag von gerd_ »

Hi
...und, bei nur einem gemeinsamen Widerstand, müssen noch zwei -bereits gezeichnete- Dioden rein die auch bemessen sein müssen (ziemliche Monster). Und es ist nicht sicher ob die Warnblinkfunktion damit funktioniert.
gerd
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BayernCrouser
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Re: Blinker zu schnell - LED-Rücklicht als Ursache?

Beitrag von BayernCrouser »

Naja, die zwei Dioden sind immer noch wesentlich kleiner und billiger als so ein Lastwiderstand. An dem muss die übrige Leistung "verbrannt" werden.

Das hier ist die alternative. Auch die Schaltung hat den gemeinsamen Massepunkt der wenn er wackelt, diese beschriebene Störung, das schnelle blinken bringen kann. Allerdings würden hier immer alle 4 Blinker blinken wenn die gemeinsame Masse an den beiden Widerständen gerade mal unterbrochen ist.

Bild

Wenn die Blinkerbirne 5 Watt hat, dann muss der Widerstand wenn er eine Birne ersetzen 38 Ohm haben, wenn er zwei Birnen, also Blinker hinten und vorne ersetzt, dann sind es 19 Ohm bei min. 10Watt
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gerd_
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Re: Blinker zu schnell - LED-Rücklicht als Ursache?

Beitrag von gerd_ »

Hi
Naja, niemand zwingt den Bastler die Widerstände auf einen gemeinsamen Massepunkt zu legen, folgedessen muss er auch nicht gemeinsam wackeln :-)
Ein BMW-Blinkerbirnchen hat üblicher Weise 21 Watt.
Verwendet man eine übliche Si-Diode, so fallen daran etwa 0,7V ab. Bei einem Strom von 2 A muss sie also wenigstens 1,5Watt vertragen. Tatsächlich billiger als ein Widerstand, doch was ist beim Warnblinken?

Wie man so einen Widerstand berechnet steht übrigens auch hier http://www.powerboxer.de/elektrik/44-parallelwiderstand" onclick="window.open(this.href);return false;.
Wobei: Wenn die Warnblinkanlage funktioniert hat die Version mit zwei Dioden etwas.

gerd
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BayernCrouser
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Re: Blinker zu schnell - LED-Rücklicht als Ursache?

Beitrag von BayernCrouser »

gerd_ hat geschrieben: Ein BMW-Blinkerbirnchen hat üblicher Weise 21 Watt.
Hey das ist ja gewaltig. 21W hat ja das Bremslicht.

O.K. dann stimmt die Ohmzahl natürlich nicht. Die war auf 5 Watt Birnchen ausgelegt

Dann wäre der Ersatzwiderstand für eine 21W Birne runde 8 Ohm :shock: für 2 Birnen 4 Ohm und die Dioden müssen 4 Amp. können. Warum die Warnblink mit der Diodenschaltung nicht gehen sollte weiß ich nicht. Müsste man testen. Aber ich denke das funktioniert.

Franz
Larsi
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Re: AW: Blinker zu schnell - LED-Rücklicht als Ursache?

Beitrag von Larsi »

1100 und 1150 haben 21W.
650, 800 und 1200 haben 10W.
5W Blinker kenne ich nicht.

Alles bezogen auf Glühlampe, nicht LED.
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gerd_
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Re: Blinker zu schnell - LED-Rücklicht als Ursache?

Beitrag von gerd_ »

Hi
OK, mein Denkfehler. Dass die 1200 derart "minderbemittelt" :-) sind wusste ich noch nicht.
Egal, betrachten wir es für 10 W. Der Geber setzt voraus, dass beim Blinken 20 Watt Last "dranhängen". Mach' ich LED dran, ist die Last schon beinahe zu vernachlässigen, also kommt ein 20W verbrauchender Ballast in Form eines Widerstandes dran. Als Sparfüchse verwenden wir zwei billige Dioden um nur einen teueren Widerstand (4,50 EUR bei Louis; billiger als Conrad!) zu brauchen.
Am Ausgang für den Warnblinker hängen normalerweise 40 Watt. Unser Widerstand verbraucht aber nur 20W und simuliert nur 2 anstatt 4 Lämpchen! Was nun? Oder ist dem Warnblinker die Last egal?
8 Ohm Widerstände werden schwer erhältlich sein. Das ist kein Wert aus der Widerstandreihe. Entweder 6,8 (17,6W) oder 8,2 (21,2W). Welcher dürfte in der Praxis egal sein.
Wobei die Lösung bei vielen 1200 recht einfach ist: Man geht zum Freundlichen und bittet ihn die geringere Last der ZFE per Diagnosecomputer mitzuteilen (und braucht so gar keinen Widerstand).
gerd
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Re: Blinker zu schnell - LED-Rücklicht als Ursache?

Beitrag von Larsi »

gerd_ hat geschrieben:...
Wobei die Lösung bei der 1200 recht einfach ist: Man geht zum Freundlichen und bittet ihn die geringere Last der ZFE per Diagnosecomputer mitzuteilen (und braucht so gar keinen Widerstand).
gerd
das geht nicht bei jeder 12er (meine R1200S zb kanns nicht).
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gerd_
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Re: Blinker zu schnell - LED-Rücklicht als Ursache?

Beitrag von gerd_ »

Hi
Bist Du sicher? Oder kann/will es der Freundliche nicht? Die ZFEs werden doch keine unterschiedlichen Programmlogiken haben?
gerd
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Larsi
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Re: AW: Blinker zu schnell - LED-Rücklicht als Ursache?

Beitrag von Larsi »

Ich meine die Programmierung funktioniert erst, seitdem BMW die LED Blinker anbietet und das war doch erst mit der MÜ.
Sicher bin ich aber nicht ...

Meine S war bei Rehcing zum Abstimmen, dabei sollte auch die ZFE codiert werden, was aber nicht funktionierte. MJ2007
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Re: Blinker zu schnell - LED-Rücklicht als Ursache?

Beitrag von ManniAC »

Aaaaaaaha.

:?

Ich halte für mich also fest:
Da ich die normalen Blinker verbaut habe (keine LEDS und ja: 21 W) und das LED-Rücklich mit denen nix zu tun hat, brauche ich mich also an der Widerstandsdiskussion nicht zu beteiligen (ist aber trotzdem sehr interessant).

Die Birnchen leuchten alle gleich hell, die Kontakte hab ich alle geprüft. Bei einem Birnchen (vorne rechts) war der Kontakt nicht sehr gut. Den habe ich jetzt in Ordnung gebracht. Interessanter Weise tritt seitdem das Schnellblinken rechts deutlich häufiger auf. Zudem ist es jetzt rechts auch abhängig von anderen Verbrauchern: wenn ich den Hauptscheinwerfer ausschalte und dann den rechten Blinker betätige, ist alles gut. Wenn ich dann den Hauptscheinwerfer einschalte, überschlagen sich beide rechte Blinker sofort.

Dem Blinkgeber hatte ich schon Kontaktspray gegönnt, das hatte keine Auswirkungen. Ich werde dann wohl mal testweise von nem Kumpel dessen Blinkgeber reinsetzen. Ich werde natürlich berichten...

Vielen Dank für Euren Input, Ihr habt mir schonmal eine überflüssige Schrauberei erspart!
Larsi
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Re: Blinker zu schnell - LED-Rücklicht als Ursache?

Beitrag von Larsi »

ManniAC hat geschrieben:... Zudem ist es jetzt rechts auch abhängig von anderen Verbrauchern: wenn ich den Hauptscheinwerfer ausschalte und dann den rechten Blinker betätige, ist alles gut. Wenn ich dann den Hauptscheinwerfer einschalte, überschlagen sich beide rechte Blinker sofort.
...
wenn der andere blinkgeber nichts ändert, überprüfe mal die masseverbindungen auf guten kontakt.
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BayernCrouser
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Re: Blinker zu schnell - LED-Rücklicht als Ursache?

Beitrag von BayernCrouser »

Larsi hat geschrieben: wenn der andere blinkgeber nichts ändert, überprüfe mal die masseverbindungen auf guten kontakt.
Ja die Masse vom Hauptscheinwerfer und dem vorderen Blinker.

Franz
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