R100 Wegdrehzahl/Achsantrieb

[Hermann]

Hallo,
ich habe eine Frage:
Ich fahre eine R100RS, leider ist ein 100/7 Motor drin. Auch umgebaut auf 100/7, also Verkleidung weg und angenehme Sitzbank.
Siebenrockzylinder/Kolben und Drehmomentnocke.
Verbaut bei mir ist ein Achsantrieb mit 11/33 Zähnen, dazu Tacho mit Wegdrehzahl 0,691
Ich hätte noch einen Antrieb mit 11/34 Zähnen.
Geht der Tacho dann weiter vor oder weniger?
Er zeigt ja jetzt schon 110 km/h bei 100 km/h.
Vielen Dank im Voraus!

[the-bard]

sers,

Indirekt beantwortet:
Frage: Geht der Tachoantrieb ans Vorder oder Hinterrad?

take care, save ride! ralph

Think

[Ahnungsloser]

Weder noch, geht normal in das Getriebe.

[der niederrheiner]

Deswegen sollte dem Tacho der Achsantrieb egal sein. Das Signal wird ja am Getriebeausgang abgegriffen. Also ändert sich nur das Verhältnis zwischen Drehzahl und Geschwindigkeit.

Bei 11:34 statt 11:33 ist es wohl etwas mehr Drehzahl für die gleiche Geschwindigkeit. Oder?


Stephan

[willi.k]

Bei 11:34 statt 11:33 ist es wohl etwas mehr Drehzahl für die gleiche Geschwindigkeit. Oder?

Das ist richtig. (Aber s.u.)

Anders herum gesagt, bei gleicher Motordrehzahl fährst Du mit 11:34 langsamer.

In Zahlen in Bezug zur Eingangsfrage : Dein Tacho eilt dann ca 3% noch weiter voraus.

Sportliche Grüße

Willi

PS: Dem angezeigten Tachowert in km/h ist der Achsantrieb natürlich nicht egal. Er kann hier nur eine Proportion zur Motordrehzahl wiedergeben.
Anders wäre es, wenn das Tachosignal am Rad selbst abgenommen würde, wird es aber nicht.

[der niederrheiner]

Für‘s R1150er Gespann hab ich mir beim KaJa-Tachodienst, ein Ausgleichsgetriebe und passende Tachowellen, anfertigen lassen. Jetzt sind es nur noch knapp 1km/h Differenz.

Hatte ich beim alten Gespann auch 'ne Zeitlang. Vor Jahren. Weiss gar nicht mehr warum nicht mehr.


Stephan

[reinglas]

Hallo,
schon seit langem gibt es eine Vorgabe der verschiedenen staatlichen Zulassungsbehörden
"Ein Tacho darf keine Minus-Tolleranzen aufweisen." Als verbaut der Hersteller Tachos mit Plus-Tolleranzen.
Das war auch in der DDR so. Von verschiedenen Fahrzeugherstellern wurde das aus Marketing-Gründen ausgenutzt.
Da wurde am Stammtisch so manche lahme Ente zum pfeilschnellem Falken.
Weil dann unter den Herstellern der Wettbewerb eintrat "Wer lügt am meisten", wurde europaweit
eine Begrenzung der Plus-Tolleranzen eingeführt (max. 7%). Inzwischen ist das GPS-Zeitalter angebrochen.
Die Lügen der Hersteller sind sehr kurzbeinig geworden. Diesen Wettbewerb gibt es nicht mehr.
Wenn ich weiß, dass bei einer Tacho-Anzeige von 110 km/h mein Motorrad real 100 Sachen fährt, dann habe ich doch eine genaue Anzeige.
Diese Anzeige ist auch noch genau, wenn der Tacho 55 km/h anzeigt. Ich weiß dann, dass es 50 km/h sind.
Da muss ich während der Fahrt doch nicht meine Taschenrechner zücken.
Auch die Angleichung des Übersetzungsverhältnisses des Tacho-Antriebes sehe ich als technische Spielerei an.
Wer nun seinem Tacho die Exaktheit beigebracht hat, und weitere Möglichkeiten sucht, seinem Motorrad die Präzision beizubringen.
Der Drehzahlmesser bietet sich doch an.

Alle Reifen besitzen Bezeichnungen. U.a. werden die Reifenbreite, das Verhältnis zwischen Breite und Höhe und die Felgengröße angegeben. Wohlweislich vezichtet man auf die Angabe des Außendurchmessers. Der ändert sich nämlich. Der wird verschleißbedingt geringer.
Ein Reifen (150/70 ZR17) hat neu einen Außendurchmesser von ca. 630 mm. Er hat somit einen Umfang von 1.979 mm.
Vermindert sich nun das Profil um 6 mm, ändert sich der Durchmesser um 12 mm.
Der Reifen hat dann nur noch einen Umfang von 1.941 mm Es fehlen am Reifenumfang dann also 2 %. Der Tacho zeigt dann 2% zuviel an.

Deswegen sollte dem Tacho der Achsantrieb egal sein. Das Signal wird ja am Getriebeausgang abgegriffen. Also ändert sich nur das Verhältnis zwischen Drehzahl und Geschwindigkeit.
Bei 11:34 statt 11:33 ist es wohl etwas mehr Drehzahl für die gleiche Geschwindigkeit. Oder?
Stephan

. . . dem Tacho ist alles egal.
Selbstverständlich ändert sich die Tachonazeige, wenn sich die Übersetzung nach der Abnahme des Tacho-Signales verändert.
Selbst die Veränderung des Reifen-Außendurchmessers verändert die Tacho-Anzeige.

Reinhard

Ergänzung:
Tschuldigung - das war aber nicht die Antwort auf die Frage im # 1.

Ein Achsantrieb mit dem Übersetzungsverhältnis 11/33 heißt:
Das treibende Kegelrad hat 11 Zähne und das getriebene Tellerrad hat 33 Zähne. Dreht sich die Kardanwelle 3 mal,
so dreht sich das Hinterrad 1 mal.
Wird das Übersetzungsverhältnis auf 11/34 geändert, so müsste sich die Kardanwelle 3,1 mal drehen, um am Hinterrad eine volle Umdrehung zu bewirken. Der Tachoantrieb und auch die Wegdrehzahl des Tachos (W-Wert) bleibt dabei unverändert.
Deshalb würde der Tacho auch eine größere Geschwindigkeit anzeigen.
Bei effektiven 100 km/h und einer Anzeige von 110 km/h würde sich dann die Geschwindigkeitsanzeige auf 113 km/h verändern.

[teileklaus]

du brauchst einen längeren HAG und mehr Leistung dann passt das.
noch kürzer erhöht die Fehlanzeige.
GPS Anzeige und dann weißt du wieviel % zu viel , dann kann der Tachodienst was basteln.

[der niederrheiner]

Ganz so einfach ist es nicht. Der KaJa-Tachodienst möchte das du zählst, wie oft sich dieser Mitnehmer vom Tacho auf 20m, dreht. Wird auf deren Seite erklärt.

Ist beim 2-ventiler etwas kompliziert, da der sich eben hinten Rechts versteckt. Bei meinem 4V Gespann war das einfach. Ein Fähnchen drauf geklebt. 20m abgemessen (Markierung auf 'nem einsamen Parkplatz) und dann geschoben und gezählt.

Jetzt ist der bis auf 1km mit dem Navi gleich.


Stephan