Neue Kuh im Stall

Alles zur Technik der 1100er & 850er Boxermodelle.
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luftioel
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Neue Kuh im Stall

Beitrag von luftioel »

Neben der R80 G/S ist jetzt eine R1100R im Stall.
Was mir auffaellt: Das Spiel am Hinterrad bei einglegtem Gang ist groesser als bei der G/S, an der Bremsscheibe ca. 20mm (obere Loecher).
Ist das normal?
Gruss aus NZ, wo der Sommer beginnt.
ikon
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Re: Neue Kuh im Stall

Beitrag von ikon »

Frohes Neues, :+ Ja, 20mm sind recht viel, ist wohl das Zahnflankenspiel im Endantrieb etwas groß :?
Gruß Koni


29 Jahre R850R
Jan
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Re: Neue Kuh im Stall

Beitrag von Jan »

Gutes Neues!

Bei 20 mm Radialspiel an der Scheibe wäre von den Zähnen im Hag nicht mehr viel übrig jewesen!
(Wenn das die einzige Ursache wäre )

Das Meiste an Spiel entsteht hier doch an den Schaltklauen im Getriebe, soll doch bekannt sein ....
Und ist halt so.
(Hängt deshalb auch mit der Grösse von HAG-Übersetzung ungefähr zusammen)
LG
luftioel
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Re: Neue Kuh im Stall

Beitrag von luftioel »

Vielen Dank,
der HAG hat kein fuehlbares Spiel, denke , dass das Getriebe die Ursache ist.
Und offensichtlich normal fuer diese Bauart.
LG
ikon
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Re: Neue Kuh im Stall

Beitrag von ikon »

Jan du hast hast recht, :thumb: habe heute auch mal "gefühlt" das Spiel kommt hauptsächlich vom Getriebe :!: Bei mir ca.10- 15mm, kommt drauf an wie stark man nachdrückt. Natürlich jetzt kalte Teile :!:
Gruß Koni

29 Jahre R850R
Franz Gans
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Re: Neue Kuh im Stall

Beitrag von Franz Gans »

ikon hat geschrieben: Do 2. Jan 2025, 09:14 habe heute auch mal "gefühlt" das Spiel kommt hauptsächlich vom Getriebe :!: Bei mir ca.10- 15mm, kommt drauf an wie stark man nachdrückt. Natürlich jetzt kalte Teile
Daß der Hauptanteil dieser am Hinterrad fühlbaren summierten Spiele vom
Getriebe kommt, ist ja kein allzu großes Geheimnis, dennoch wundert es mich
welch befremdliche Theorie hierzu aufgebaut wird und es würde mich ganz
nebenbei mal interessieren, wie man diese Spiele beim bloßen Fühlen in ihre
jeweiligen Anteile zu zerlegen in der Lage ist?

Dazu müssen doch mindestens eine, eher beide Manschetten geöffnet werden
um die Gelenkwelle z. B. zuerst hinten, dann vorne blockieren zu können? In
diese Summe gehen ja das HAG (vermutlich minimal), die Kreuzgelenke, die
Schiebeverzahnung der Gelenkwelle und am Schluß das Getriebe (als
Gesamtheit, da unzerlegt) ein.

Viele Grüße
Karl-Heinz
reinglas
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Re: Neue Kuh im Stall

Beitrag von reinglas »

luftioel hat geschrieben: Mi 1. Jan 2025, 04:01 Neben der R80 G/S ist jetzt eine R1100R im Stall.
Was mir auffaellt: Das Spiel am Hinterrad bei einglegtem Gang ist groesser als bei der G/S, an der Bremsscheibe ca. 20mm (obere Loecher).
Ist das normal?
Gruss aus NZ, wo der Sommer beginnt.
Hallo "luftioel",
insgesamt ist das Leben gerecht. Nur manchmal ist es im Detail ungerecht. Bei dir beginnt nun der Sommer.
. . . Ätsch - wenn bei uns der Winter aufhört, beginnt bei dir der Herbst und wenn wir hier Sommer haben, hast du Winter.
Bei dir soll es auch die Alpen geben.
_______________________________
Natürlich ist am Ende des Antriebes dieses festgestellte Spiel die Summe aller Spiele (Tolleranzen) der beweglichen Teile bis zur Kupplung.
Diese "Spiel-Summe" kann sich zwischen 1. und letztem Gang unterscheiden.
Sie kann sich auch zwischen warmgefahren und kalt abgestellt unterscheiden.
2 cm erscheinen mir viel. Jedoch noch längst nicht als zu viel.
Die erwähnte Schaltklaue leistet keinen Beitrag zum Gesamtspiel.. naträglich: Diese Behauptung ist unzutreffend.
Zuletzt geändert von reinglas am Mo 6. Jan 2025, 12:39, insgesamt 1-mal geändert.
Franz Gans
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Re: Neue Kuh im Stall

Beitrag von Franz Gans »

reinglas hat geschrieben: Do 2. Jan 2025, 12:34 Natürlich ist am Ende des Antriebes dieses festgestellte Spiel die Summe aller Spiele (Tolleranzen) der beweglichen Teile bis zur Kupplung.
Diese "Spiel-Summe" kann sich zwischen 1. und letztem Gang unterscheiden.
Sie kann sich auch zwischen warmgefahren und kalt abgestellt unterscheiden.
2 cm erscheinen mir viel. Jedoch noch längst nicht als zu viel.
Die erwähnte Schaltklaue leistet keinen Beitrag zum Gesamtspiel.
Dein letzter Satz im obigen Beitrag widerspricht ja anderslautenden Aussagen in
diesem Thread, und nicht nur dort! Hier nochmal extra als Zitat herausgehoben:
"Die erwähnte Schaltklaue leistet keinen Beitrag zum Gesamtspiel."

Sicher hast Du dafür eine stichhaltige, technisch nachvollziehbare Begründung,
in der Hinterhand, anderenfalls ist das nämlich schlicht eine Falschaussage,
Unwahrheit, oder wie man es auch immer benennen mag.

Wäre ja nicht Deine erste und einzige!

Viele Grüße
Karl-Heinz
Jan
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Re: Neue Kuh im Stall

Beitrag von Jan »

Wir hoffen doch, dass der Themenstarter Weizen von Spreu trennen kann.

Und eventuell all die ausführlichen und nützlichen Informationen in der Technik-Datenbank, zum Thema Getriebe bzw. Schalten (und nicht nur), in diesem Forum einstudiert.

& Franz Gans,

Der gute Wilhelm Busch hat den Herrn mit seinen fantastischen "spielfreien Schaltklauen im BMW-Getriebe" offensichtlich schon gekannt, da er vor etwa Hundert Jahren über ihn folgendes geschrieben hat:

"Gedanken sind nicht immer parat,
man schreibt auch, wenn man keine hat."

LG und schönen Abend!
Jan
teileklaus
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Re: Neue Kuh im Stall

Beitrag von teileklaus »

ich denke da hat der Reinhard 2 Begriffe verwechselt:
Schaltklaue Klauenpaar meint beide mit Klauen ineinandergreifende Verzahnungen, wo üblicherweise viel Spiel ist.
Schaltgabel die das Schieberad versetzt und in Eingriff zum Schaltrad bringt. Ist die ausgeschlagen bringt es keine Änderung am Rad.
Habe ich recht vermutet?
Im übrigen hatte ich auch mal 6.5 cm am Reifen ganz außen im 6. Gang.
nach Revision des HAG war das deutlich geringer hat sich aber wieder etwas vermehrt. Das meiste kommt vom Getriebe ( Kardan blockiert) da wundert es mich, warum man nicht den 5. als Fahrgang da deutlich Spielreduziert bei den Klauen?
Müsste man mal der Kaiser anschreiben oder Roth wieweit man da ohne Schaltverschlechterung noch enger gehen könnte.
Hab mal bei Fa Roth angefragt,
Zuletzt geändert von teileklaus am So 5. Jan 2025, 20:57, insgesamt 1-mal geändert.
viel Grüße, Klaus
dawshill
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Re: Neue Kuh im Stall

Beitrag von dawshill »

Beginnend mit der Verzahnung der Kupplungsscheibe über Getriebe, Kreuzgelenke der Kardanwelle, HA-Getriebe können sich die Spiele ganz schön summieren.
Das ist in gewissem Rahmen - je nach Km-Leistung - eher normal als furchterregend.
Beobachten beim Fahren - da sollten keine Vibrationen spürbar sein!
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gerd_
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Re: Neue Kuh im Stall

Beitrag von gerd_ »

Hi
Spielfreie Schaltklauen wären jedenfalls lustig. Keiner bringt irgendeinen Gang rein.
gerd
Vollkommenheit entsteht offenbar nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.
Antoine de Saint=Exupéry
reinglas
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Re: Neue Kuh im Stall

Beitrag von reinglas »

gerd_ hat geschrieben: Mo 6. Jan 2025, 08:53 Hi
Spielfreie Schaltklauen wären jedenfalls lustig. Keiner bringt irgendeinen Gang rein.
gerd
Hallo,
du hast natürlich recht und auch "Franz Gans" hat recht.
Für mich waren bisher die Schaltklauen die "Greifer", die die Schaltwalze eine Stufe weiterschalteten bzw. die Position der Schaltwalze arretierten.
Die eigentlichen Schaltklauen waren hingegen in meinem Sprachgebrauch "Mitnehmer-Kronen". Wenn diese schwach trapezförmig geformt sind,
haben sie in der Ausgangsstellung ausreichend Spiel für den Eingriff in die Gegenkrone. In der Endlage wären sie formschlüssig und somit spielfrei.
Die Klauen am BMW-Getriebe sind aber nicht trapezförmig.
_________________________________
In meiner Jugend- und Jünglingszeit half ich bei der Reparatur verschiedener nicht schaltbarer Getriebe (Bänder-, Rührwerks-, Extruder- und Austragspumpen-Getriebe. Später besaß ich einen PKW "P70". Das war der Trabant-Vorläufer und eine Vorkriegskonstruktion von DKW.
Dazu besass ich 3 Motore und 5 Getriebe zum Ausschlachten. Das 3-Ganggetriebe hatte eine Schwachstelle. Die wurde "Christbaum" genannt und war eine Welle mit 4 festehenden Zahnrädern. Im Bekanntenkreis hatte sich das herumgesprochen und ich galt als Getriebspezialist.
Ein Getriebe an einem Wartburg 312 und ein Getriebe eines Skoda S100 konnte ich erfolgreich reparieren.
Der Besitzer des Wartburg war Metallurge. Der Besitzer des Skoda war Lehrer. Ich war in beiden Fällen der Einäugige unter den Blinden.
Das führte wahrscheinlich zu meinem unbegründeten Selbstbewusstsein bezüglich Getriebe.
teileklaus
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Re: Neue Kuh im Stall

Beitrag von teileklaus »

Ah Schltklaue am Schaltkulissenrad. Schaltwalze noch eine Variante.
ja und du wirst dich wundern, dass die 4 ? Klauen der Räder eben nicht Formschlüssig eng sondern mit 2..5 mm Spiel eingreifen.
Sezialisten verbessern das Schatverhalten noch, indem sie die Klauen paar Grad hinterschleifen, so wird das Normalpiel noch etwas mehr aber sobald ein Eingriff da ist, ziehen sich die Räder etwas leichter zusammen..bleiben auch lieber so..
viel Grüße, Klaus
Pepo
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Re: Neue Kuh im Stall

Beitrag von Pepo »

Nur mal zur anschaulichen Erklärung: https://www.youtube.com/watch?v=g76jmcDg5OM
Boxergrüße
Peter
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