Frage zum Tachoantrieb

Alles zur Technik der 1100er & 850er Boxermodelle.
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Maik
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Frage zum Tachoantrieb

Beitrag von Maik »

Hi@all,
ich habe gerade festgestellt, dass ich den Tachoantrieb an meiner 1100RS die ganze Zeit wohl falsch eingebaut habe. :oops:
Der Antrieb hat eine Nase. Diese habe ich immer hinter die Verdrehsicherung an der Gabel positioniert. Dadurch hatte die Tachowelle einen eher engen Radius an der Stelle. Nachdem jetzt (nach ca. 97.000 km) die Tachowelle den Geist aufgegeben hat, habe ich mal im Werkstatthandbuch nachgeschaut. Da steht tatsächlich, dass die Nase vor der Verdrehsicherung sein muss. Da gibt es auch ein Bild dazu.
Mir ist das nicht ganz logisch, zumal selbst bei Gerd's Powerboxer http://www.powerboxer.de/raeder-reifen/ ... rn-beim-4v etwas anderes steht...
Hat jemand ne Erklärung, warum die Nase vorne sitzen muss?
Viele Grüße, Maik.
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skoss
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Re: Frage zum Tachoantrieb

Beitrag von skoss »

Bei meinen R1100RTs und der R1100R ist es so: an der Gabel ist eine Nase, am Tachoantrieb eine Nut. Die Nase muss in die Nut. So hat Gerd das auch beschrieben.
Viele Grüsse aus dem Wallis
Stefan
Maik
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Re: Frage zum Tachoantrieb

Beitrag von Maik »

skoss hat geschrieben:Bei meinen R1100RTs und der R1100R ist es so: an der Gabel ist eine Nase, am Tachoantrieb eine Nut. Die Nase muss in die Nut. So hat Gerd das auch beschrieben.
Es gibt scheinbar unterschiedliche Versionen. Meine hat jedenfalls jeweils nur eine Nase an der Gabel bzw. Tachoantrieb. Wenn es eine Nut gäbe, wäre ich natürlich darauf gekommen die Nase darin zu positionieren.
Mein Mopped ist halt aus'93, da haben die BMWler wohl noch geübt.(siehe Seilzugverteiler :+ )
Ich montiere die Nase einfach nach vorne und hoffe mal, dass sich nichts mitdreht. So stehts ja auch im Whb. ;)
Viele Grüße, Maik.
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BayernCrouser
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Re: Frage zum Tachoantrieb

Beitrag von BayernCrouser »

Das Rad dreht sich nach vorne. Wenn die Nase vom Tachotrieb vor der Nase an der Gabel ist, dann kann sich der beim fahren nach vorne mitdrehen. Oder sehe ich das falsch? Wenns so ist, dann wäre es logischer die Nase des Tachotriebes hinter der Nase an der Gabel zu positsionieren?
Larsi
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Re: Frage zum Tachoantrieb

Beitrag von Larsi »

BayernCrouser hat geschrieben:Das Rad dreht sich nach vorne. Wenn die Nase vom Tachotrieb vor der Nase an der Gabel ist, dann kann sich der beim fahren nach vorne mitdrehen. Oder sehe ich das falsch? ...
wenn die vorderachse lose ist, dann ja :roll: :roll:
aber ich würde versuchen selbiges zu vermeiden.
man könnte zb die achsmutter/-schraube einfach anziehen. :thumb:
Maik
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Re: Frage zum Tachoantrieb

Beitrag von Maik »

BayernCrouser hat geschrieben:Das Rad dreht sich nach vorne. Wenn die Nase vom Tachotrieb vor der Nase an der Gabel ist, dann kann sich der beim fahren nach vorne mitdrehen. Oder sehe ich das falsch? Wenns so ist, dann wäre es logischer die Nase des Tachotriebes hinter der Nase an der Gabel zu positsionieren?
Genau, deshalb habe ich es ja immer so gemacht. ;)
Allerdings steht dann der Anschluss für die Tachowelle etwas nach unten, wodurch die Welle einen engen Radius nach oben hat.
Schaue ich mir Originalbilder an, steht der Anschluss fast rechtwinklig zur Gabel.
Klar wird der Antrieb durch die Achsschraube mit gehalten. Die Verdrehsicherung ist doch aber dann ziemlich sinnfrei.... :?
Viele Grüße, Maik.
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audiolet
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Re: Frage zum Tachoantrieb

Beitrag von audiolet »

Maik hat geschrieben:Die Verdrehsicherung ist doch aber dann ziemlich sinnfrei...
Hallo!
Mir kommt dazu gerade noch eine andere Theorie in den SInn.
Vielleicht soll die Verdrehsicherung nicht das Verdrehen während der Fahrt verhindern, weil das ja bereits die festgezogene Achse verhindert.
Sondern eher das Verdrehen beim Anziehen der Achse. Also damit sich der Tachoantrieb dabei nicht in die Position dreht, in der Maik das bisher immer falsch eingebaut hat, und sich dadurch dieser enge Radius in der Welle bildet.
Gruß, Karsten
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gerd_
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Re: Frage zum Tachoantrieb

Beitrag von gerd_ »

Hi
Die Achse dreht sich beim Anziehen nicht, also kann sich auch nichts mitdrehen.
Auch ich denke, dass die Nase eine -vielleicht überflüssige- Verdrehsicherung ist.
gerd
Vollkommenheit entsteht offenbar nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.
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audiolet
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Re: Frage zum Tachoantrieb

Beitrag von audiolet »

gerd_ hat geschrieben:Die Achse dreht sich beim Anziehen nicht,
Schon klar, man soll sie ja auch festhalten. Aber vielleicht als Schutz für die Selbstschrauber, die die Schraube erstmal nur anziehen ohne die Achse festzuhalten. Und damit sich der Tachoantrieb dann nicht mitdreht.
Oder es ist einfach nur eine Montagehilfe, damit der Tachoantrieb immer wieder in seiner korrekten Position verbaut werden kann um die Welle nicht unnötig zu belasten.
Gruß, Karsten
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Maik
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Re: Frage zum Tachoantrieb

Beitrag von Maik »

Also, ich stelle mir das so vor:
Der Konstrukteur hat damals mit der Zeichnung zu dem Teil angefangen, und dann war Mittagspause.... :+
Viele Grüße, Maik.
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BayernCrouser
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Re: Frage zum Tachoantrieb

Beitrag von BayernCrouser »

Also ich habe jetzt keine Lust das Vorderrad auszubauen nur um zu sehen wie das zusammenhängt. Aber diese Achse ist doch rund. Wie kann eine Runde Achse den Tachotrieb der auf dieser Achse steckt am verdrehen hindern. Und der Tachotrieb wird vom Rad gedreht. Jedenfalls ein Teil von dem Ding wird vom Rad mitgedreht. Oder spinne ich jetzt :+
Was soll also den Tachotrieb in der Pos. festhalten, wenn nicht diese Nase die ihn gegen mitdrehen sichert. Am liebsten würde ich mir das jetzt noch anschauen :roll: Dass sich die Achse nicht dreht ist mir schon klar. Wenn sich die mitdreht, dann wohl nur kurz vorm Abflug :o
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audiolet
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Re: Frage zum Tachoantrieb

Beitrag von audiolet »

BayernCrouser hat geschrieben:Was soll also den Tachotrieb in der Pos. festhalten
Hallo!
Beim Festziehen der Befestigungsschraube, die in die Achse eingeschraubt wird, werden doch die Gabelholme leicht zusammen gezogen, und damit alles, was sich zwischen den Holmen befindet (Abstandsbuchse, Innerer Ring der Radlager, Tachoantriebsgehäuse) eingeklemmt. Und diese Klemmung verhindert das Verdrehen.
BayernCrouser hat geschrieben:Und der Tachotrieb wird vom Rad gedreht. Jedenfalls ein Teil von dem Ding wird vom Rad mitgedreht.
Genau, mitgedregt wird dann der innere Teil. Ganz gut zu erkennen auf dem Bild 6 von der verlinkten Powerboxer-Seite aus dem ersten Beitrag - dieses weiße Kunststoff-Teil mit den zwei länglichen Nasen.
BayernCrouser hat geschrieben:wenn nicht diese Nase die ihn gegen mitdrehen sichert
An dem auf Bild 6 zu sehenden Tachoantriebs-Gehäuse sieht man zwei Nasen. Aber wie Gerd da geschrieben hat, gibt es auch Gehäuse mit nur einer Nase. So wie wohl bei Maik; und bei mir übrigens auch. Und dann gibt es halt dnoch die Gegennase am Gabelholm.
Das seltsame dabei ist nun, wenn man das Ganze mal von der Drehrichtung des Vorderrades aus betrachtet, dass die Nase am Gehäuse nach der Nase am Gabelholm kommt. Als Verdrehsicherung für den Fahrbetrieb würde man ja aber eher erwarten, dass die Nase am Gehäuse gegen die Nase am Gabelholm drücken würde.

Ich hoffe, ich hab's einigermaßen verständlich erklärt.
Gruß, Karsten
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Larsi
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Re: Frage zum Tachoantrieb

Beitrag von Larsi »

audiolet hat geschrieben:Hallo!
Beim Festziehen der Befestigungsschraube, die in die Achse eingeschraubt wird, werden doch die Gabelholme leicht zusammen gezogen. ...
nein, werden sie nicht.
er werden achse, tachoantrieb, rad und linker gabelholm zusammen gezogen.
der rechte holm wird nur mit der klemmung auf der dort zylindrischen achse befestigt.

was du schreibst passiert, wenn man die rechte klemmung am gabelhom vor der achsschraube anzieht.
das ist aber falsch.
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audiolet
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Re: Frage zum Tachoantrieb

Beitrag von audiolet »

Larsi hat geschrieben:er werden achse, tachoantrieb, rad und linker gabelholm zusammen gezogen.
OK!
Habe mich mit der Konstruktion da am rechten Gabelholm und was da wie ganau zusammen gezogen wird bisher auch noch nie so genau auseinander gesetzt. Daher hatte ich da die Idee im Kopf, dass die Gabelholme zusammengezogen werden. Wobei ich mich aber auch gewundert hatte, weil das ja eine Verspannung da reinbringen würde. :oops:
Wenn ich jetzt darüber nachdenke, klingt das so logischer. Beim Anziehen der Achsschraube wird die Verdickung an der Achse gegen die Abstandsbuchse gedrückt, die drückt dann gegen den inneren Ring vom Radlager welches dann den Tachoantrieb gegen den linken Gabelholm einklemmt.
Ich hoffe, das passt jetzt so.
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gerd_
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Re: Frage zum Tachoantrieb

Beitrag von gerd_ »

Hi
Zusammengezogen wird nix. Die Achse wird durch die Schraube in ihre vorgesehene Position gezogen und dann mit den Klemmscharuben fixiert. Die Schraube kann man theoretisch rausschrauben und wegwerfen. Sie hat, wenn die Klemmschrauben fest sind keine Funktion mehr.
Jetzt können sich theoretisch Rad und Tachoantrieb auf der Achse drehen.
Nachdem es nicht sinnvoll ist wenn sich auch der Tachoantrieb dreht weil
a) seine Lagerung dafür nicht vorgesehen ist
b) keine oder eine falsche Relativgeschwindigkeit zwischen Rad und Tachoantrieb bestünde und somit die Anzeige falsch wäre und
c) sich die Tachowelle verdrillen würde.
Praktisch ist die Tachowelle ziemlich stabil, könnte aber dennoch Schaden nehmen wenn sie verdreht würde.
Also hält man von einem festen Punkt aus ein Fingerchen gegen ein "Eck" des Tachoantriebs und verhindert dadurch die Drehneigung. Nachdem sich das Ding vorwiegend vorwärts bewegen würde ein Fingerchen und eine Kante genügen. Vielleicht weil man gelegentlich das Mopped auch rückwärts schiebt gibt's die zweite Kante. Je eine für vor- und für rückwärts.

Wollte man das Rad auch am Drehen hindern genügt ebenfalls ein Fingerchen. Zum Beispiel in Form eins Reifenmontierhebels der sich an den Gabelholmen abstützt wenn man ihn quer zwischen die Speichen gelegt hat. Die technische Forn heisst z.B. "Bügelschloss".
gerd
Vollkommenheit entsteht offenbar nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.
Antoine de Saint=Exupéry
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Re: Frage zum Tachoantrieb

Beitrag von Maik »

Jedenfalls scheint es wohl baujahrübergreifend eine "Besonderheit" an der RS zu sein.
Viele Grüße, Maik.
Maik
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Re: Frage zum Tachoantrieb

Beitrag von Maik »

Noch ein Nachtrag zum Tachoantrieb:
Die Haltenase sitzt jetzt an der "richtigen" Stelle. Verdrehen tut sich nix. Wenn man die Schraube der Steckachse angezogen hat, sitzt das Gehäuse.
Allerdings sind die beiden Kunststoffnasen vom Antriebsrad ziemlich angeschrägt. Wahrscheinlich eine Folge der stark abgewinkelten (schwergängigen) Tachowelle. Der Mitnehmer in der Radnabe hat außerdem axial relativ viel Spiel, so das beides nicht mehr ineinander greifen konnte. Deshalb funktionierte der Tacho trotz neu eingebauter Welle nicht. :|
Ich habe mir damit beholfen, dass ich eine 1/2Zoll Fiberdichtung (d=1,2mm) unter das Antriebsrad gelegt habe.
Jetzt funktioniert alles wieder bestens.
Wahrscheinlich wird es nicht ewig halten, aber ich habe auch noch ein paar Dichtungen.... :D
Viele Grüße, Maik.
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